Geschichten von Moses

Geschichten von Moses

Die Geschichten aus dem Leben von Moses, die ursprünglich acht Bildfelder umfassten und von denen jedes im oberen Fries mit einem Titel versehen war, begannen an der Altarwand mit der Geburt und der Auffindung von Moses von Perugino. Dieses Fresko ist aber nicht mehr erhalten, da es dem Jüngsten Gericht Michelangelos weichen musste. Heute nimmt also der Zyklus des Alten Testaments seinen Ausgang bei der Wanderung Moses’ nach Ägypten, wo in einem einzigen Bild der Abschied von seinem Schwiegervater Jitro (Exodus 4,18-20), die Rückkehr nach Ägypten mit der Familie (Exodus 4,18-20) und die Beschneidung des Zweitgeborenen (Esodo 4,24-26) dargestellt sind. Das zweite Fresko erzählt Begebenheiten aus dem Leben von Moses: die Ermordung des Ägypters (Exodus 2,11-15), den Kampf mit den Hirten zur Verteidigung der Töchter von Jitro (Exodus 2,16-22) und den Brennenden Dornbusch (Exodus 3,1-12). Das dritte Wandbild zeigt den Durchzug durch das Rote Meer (Exodus 14,15-31). Darauf folgt die Übergabe der Gesetzestafeln, wo gleichzeitig die Episode „Moses steigt auf den Berg Sinai (Exodus 24,12-17;31,18 ), um die Gesetzestafeln in Empfang zu nehmen“, die „Anbetung des Goldenen Kalbes“ (Exodus 32,1-20), die „Bestrafung der Götzendiener“ (Exodus 32,25-35) und die „Rückkehr des Propheten mit den neuen Gesetzestafeln“ (Exodus 34,1-4) dargestellt sind. Das folgende Feld enthält eine eher seltene Episode, und zwar die Bestrafung von Korach, Datan und Abiram (Numeri 16,1-35), der hebräischen Priester, die Moses und Aron die zivile und religiöse Befugnis über das auserwählte Volk abgesprochen hatten. Aus diesem Grund wurden sie vom Erdboden verschluckt und zusammen mit ihren Familien von einem unsichtbaren Feuer verzehrt. Im letzten Fresko sind das Testament und der Tod von Moses dargestellt (Deuteronomium 3334), nachdem er das Gelobte Land gesehen hatte. Den Abschluss des Zyklus’ an der Eingangswand bildet der Streit um den Leichnam Moses’ (Brief des Judas, 9).