Saal XVIII. 15.-19. Jh.

Saal XVIII. 15.-19. Jh.

Die Ikonen der Vatikanischen Museen stellen eine bedeutende Sammlung sakraler Bilder dar, Ausdruck der Theologie, Religiosität und der ästhetischen Kanones des morgenländischen Christentums. Die zu dieser Kollektion gehörenden Gemälde konnten ab 1762 in die Sammlung der Päpste einfließen, als sie Teil des von Papst Benedikt XIV. gegründeten „Museo Sacro“ (Museum für sakrale Kunst) der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek wurden. Die hier ausgestellten Stücke sind eine Sammlung der bedeutendsten Ikonen, die nach ikonographischer Typologie und Kulturbereich ausgewählt wurden, aus dem 15.-19. Jahrhundert stammen und entweder aus dem postbyzantinischen Griechenland, den Balkanländern, slawischen Ländern, Russland, dem venezianischen Gebiet, dem Adria-Raum und dem Nahen Osten kommen. Diese Territorien waren schon immer mit der byzantinischen Welt verbunden, wo sich seit den ersten Jahrhunderten der christlichen Ära jene besondere Symbiose zwischen theologischer Lehre und Kunst herauszukristallisieren begann, die den sakralen Bildern Gestalt verlieh, die wir heute Ikonen nennen.
Die Typologie, die in den Vatikanischen Museen am häufigsten vorkommt, ist die Andachtsikone: normalerweise kleine, für den Hausgebrauch gedachte Bilder, die sich zwar in ihren Ausmaßen von den größeren, für Kirchen bestimmten Ikonen unterscheiden, aber ähnlichen Themen gewidmet sind: Darstellungen Christi und der Muttergottes, der Heiligen und der liturgischen Feste.