Gradiva

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Gradiva
Gradiva
Museo Chiaramonti

Das Relief ist Teil einer Komposition, in der eine weibliche Dreiergruppe von rechts zu einer gegenüberstehenden Mädchendreiergruppe schreitet, deren Reliefs sich jetzt in verschiedenen Museen befinden: Es sind die sogenannten Horen und Aglauriden, wahrscheinlich Kopien eines griechischen Originals aus dem 4. Jahrhundert v. Chr.
Der Name Gradiva, lateinisch „die Gehende", wurde dem ersten Mädchen der Gruppe von Wilhelm Jensen in seiner Novelle Gradiva. Eine pompeijanische Phantasie (1903) zugeteilt. Carl Gustav Jung wies Sigmund Freud auf diese Novelle hin, der dann in seinem Essay Delirium und Traum in der „Gradiva" von Jensen (1906) diesen literarischen Fall als psychiatrischen Fall untersuchte, um zu erklären, wie äußere Reize im Innersten versteckte psychische Spannungen an die Oberfläche bringen können. Freud, ein Sammler antiker Kunst, erwarb in Rom einen Abdruck dieses Reliefs, den er an der Wand in seiner Praxis nahe der berühmten Couch anbrachte.