Vatikanische Museen

Dieses  Elfenbein-Relief  auf Schiefer zeigt die Abnahme Christi vom Kreuz nach einer traditionell von Buonarroti übernommenen bekannten Ikonographie des Michelangelo (Zeichnungen im Teylers-Museum, Haarlem, und im British Museum, London). Der große Erfolg der Ikonographie wird bezeugt von der großen Menge an Werken der Mal- und Bildhauerkunst, in denen die Grundidee wieder aufgegriffen wurde, wie bei den vielen Versionen der Guardaroba Medici [Verwaltung der beweglichen Güter] in Florenz. Eine davon sticht wegen der Ähnlichkeit mit dem vatikanischen Exemplar besonders heraus: ein Elfenbein-Relief aus dem Silbermuseum des Palazzo Pitti, Nachbildung eines nicht mehr erhaltenen Originals, das der Bildhauer Nicolò Piper (italianisiert in Pippi) von Arras nach einer Zeichnung des Daniele da Volterra anfertigte, Geschenk des Großherzogs Cosimo an den Vizekönig von Katalonien, Don Ermando de Toledo (1579). Es ist wahrscheinlich, dass das vatikanische und das florentinische Elfenbein in Rom von Pippi bearbeitet wurde – einem der unbestrittenen Protagonisten der Künstlerszene der Sixtina (Sixtus V.) – mit Hilfe von Stucken wie dem heute in der Casa Buonarroti aufbewahrten, die nach einem Wachsmodell gefertigt wurden, das Daniele da Volterra zugeschrieben und auf 1560 datiert wird.