Spiegel mit Eos und Kephalos

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Spiegel mit Eos und Kephalos
Spiegel mit Eos und Kephalos
Saal III. Bronzen

Eos (griechische Göttin der Morgenröte), geflügelt und mit Nimbus, läuft oder fliegt mit Kephalos in den Armen davon, nachdem sie ihn entführt hat. Es handelt sich wahrscheinlich um die erste Version des Mythos, in der sich Eos unsterblich in den jungen Jäger, Sohn des Hermes und der Herse, verliebt hat, der ihr Bräutigam werden soll. In Etrurien entspricht der griechischen Göttin der Morgenröte im Wesentlichen die Lichtgöttin Thesan, die der Sonne (Sonnengott Usil) beim Aufgehen vorauseilt oder sie begleitet. Viele epigraphische und ikonographische Dokumente, die den um sie entstandenen Kult bestätigen, gehen auf die archaische Epoche zurück, wenngleich es auch Hinweise gibt, die bis ins 7. Jh. v. Chr. zurückreichen.  
Die Bronzegießer aus Vulci des späten Archaismus waren in der Lage, Spiegel mit einer bereits auf dem Wachsmodell vorhandenen komplexen Dekoration fehlerlos zu gießen, statt sie mittels Ziseliertechnik kalt zu modellieren. Das sehr niedrige Relief wird geziert von kalligraphischen eingravierten Details; auf dem Rand befanden sich Blätter mit Tauschierungen in Silber.