Polychromer Relief-Sarkophag

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Polychromer Relief-Sarkophag
Polychromer Relief-Sarkophag
Saal IV. Steine (Epigrafen und Skulpturen)

Der Sarkophag wurde 1845-1846 bei den Ausgrabungen des Marchese G.P. Campana in einem Kammergrab entdeckt, dessen Wände ursprünglich Malereien zierten und das Grabmal der Sarkophage genannt wurde.
Auf dem Deckel ruht der mit Umhang und Krone angetane Verstorbene, geschmückt mit Edelsteinen und mit der Opferschale (Patera) für die Trankopfer. Neben seinem Kopf liegt ein gefaltetes liber linteus, ein auf ein Leintuch geschriebenes Buch, das wohl einen heiligen Text enthält. Die Seepferdchen auf dem Tympanon spielen auf die über das Meer führende Reise in die Unterwelt an, während die zwei halbliegenden Figuren mit Krater auf ein ins Jenseits verlegtes Gastmahl verweisen. Auf dem Sarg kann man einen Trauerzug erkennen, mit dem Verstorbenen, der sowohl auf dem Streitwagen als auch mit seiner Gemahlin dargestellt ist, begleitet von Musikern, (Flöten-, Leierspielern und Hornbläsern) und Tänzern; einer in einen Umhang gehüllten Figur und einem Priester mit Lituus (Krummstab, der an den Bischofsstab erinnert). Es ist eines der ältesten Stücke der etruskischen Serie. Die Ikonographie verbindet den Trauerzug mit den Themen der archaischen Tradition: dem Gastmahl, den Musikern, dem Tanz und den beiden Gatten, die dem Schauspiel beiwohnen. Auch im Stil finden sich Verweise auf ältere Traditionen.