Attische Amphore des Hektor-Malers

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 Attische Amphore des Hektor-Malers
Attische Amphore des Hektor-Malers
Saal XXI., der Sonnenuhr. Attische und etruskische Keramik

Hektor bringt vor der Schlacht ein Trankopfer dar und verabschiedet sich von seinen Eltern, Priamos und Hekabe. Die drei Figuren sind durch weiß aufgemalte Inschriften kenntlich gemacht. Im Zentrum, der trojanische Held, zum Kampf gerüstet, beschrieben mit dem Beinamen Kalos=schön, wie er langsam eine Phiale senkt. Seine vor ihm stehende Mutter Hekabe, idealisiert dargestellt mit dem Aussehen einer jungen Frau, gießt feierlich Wein aus einer Oinochoe zu Boden. Priamos in königlichem Gewand, in gefasster, aber beredter Haltung, trocknet sich die Tränen, was den dramatischen Moment unterstreicht. Der letzte König von Troja, effektvoll frontal dargestellt, scheint sich fast an den Betrachter zu wenden. Das weiße Haar zeigt das hohe Alter des Königs.
Dieser Amphore hat der Hektor-Maler seinen Namen zu verdanken, der um die Mitte des 5. Jhs. v. Chr. im weiteren Kreis um Polygnotos tätig war. Der Maler, der ganz vom klassischen Kunstgeist beseelt war, verleiht seinen Figuren einen gelassenen und feierlichen Ton und schafft es gleichzeitig auch, in der Ruhe der zeitlosen Raums, in den die Erzählung eingetaucht scheint, die ganze Dramatik dessen zu vermitteln, was hier gerade geschieht.