Etruskische Hydria des Malers der vatikanischen Biga

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 Etruskische Hydria des Malers der vatikanischen Biga
Etruskische Hydria des Malers der vatikanischen Biga
Saal XXI., der Sonnenuhr. Attische und etruskische Keramik

Die besondere Einzigartigkeit der Szene ist hier der junge Maler der, nackt und von hinten dargestellt, im Begriff ist, ein Grab zu dekorieren, das die Form einer Ädikula hat. Der „realistische“ Aspekt dieser Darstellung gibt Aufschluss über die Arbeit des Malers, der das ausarbeiten oder vervollständigen will, was der Bildhauer versäumt hat. Während die Reihe mit Palmetten und Lotusblumen und die Serie der Zacken bereits fertig ist, scheint sich der Maler nun mit der Fertigstellung des ionischen Kymation (Zierleiste) zu befassen, das überdies jenem ähnelt, das in der Dekoration auf der Rückseite der Vase erscheint. Ja, selbst das dargestellte Monument wird von Grenzsteinen und kreisförmigen Strukturen bestätigt, die typisch sind für das Gebiet um Vulci.
Trotz der realistischen Verweise scheint die Szene wie in einen außerweltlichen Kontext verlagert, was die Nacktheit des Malers betont, wie auch die Ankunft einer bärtigen Gottheit auf einer Biga, die man als Hades deuten könnte, den etruskischen Aita.
Der Maler der vatikanischen Biga (The Painter of the Vatican Biga), einer der ersten rotfigurigen Meister in Etrurien, ist ein fähiger Zeichner, der sich auf effektvolle perspektivische Verkürzungen und suggestive Kulissen versteht, und, was Technik und Ikonographie betrifft, noch an das Repertoire der attischen Vasenmalerei gebunden ist.