Saal XXI., der Sonnenuhr. Attische und etruskische Keramik

Der Saal ist nach dem „Gabinetto della meridiana“ (Kabinett der Sonnenuhr) benannt, das auf die Zeit vor der Restaurierung von 1920-1925 zurückgeht und so genannt wurde wegen der in den Boden eingelassen Sonnenuhr, von der heute nur noch das ausgestellte Fragment erhalten ist. An den Wänden hängen die Original-Fensterläden aus dem 16. Jh., dekoriert mit Landschaften und Grotesken, die zum Teil im 18. Jh. mit geographischen und astronomischen Motiven neu bemalt wurden. Letztere gehen auf die Zeit zurück, in der die Gemächer (zwischen 1780 und 1798) von Kardinal-Bibliothekar Francesco Saverio de Zelada (1717-1801) bewohnt wurden, Staatssekretär unter Papst Pius VI. Hier war auch seine Sammlung untergebracht, zu der physikalische und astronomische Instrumente gehörten, ein naturwissenschaftliches Museum, sowie Objekte aus dem Altertum und Gemälde.
Die Ausstellung zeigt attische Vasen, die auf die Zeit von 490 bis 350 v. Chr. datiert werden, sowie Vasen etruskischer Produktion des Zeitraums von 480 bis ca. 300 v. Chr.
Was die attische Keramik angeht, so lässt sich die Entwicklung der Athener Vasenmalerei durch die Meister nachvollziehen, die ab den ersten Jahrzehnten des 5. Jhs. bis zur ersten Hälfte des 4 Jhs. v. Chr. tätig waren.
Auf stilistischer Ebene haben wir es hier mit dem Übergang von der Spätphase des strengen Stils zur Blüte des klassischen Stil zu tun, der das Hauptthema des Saales darstellt. Mit der nachfolgenden Produktion des spätklassischen Stils neigt sich die Jahrhunderte lange Geschichte der griechischen Vasenmalerei schließlich ihrem Ende zu