Glockenkrater aus Paestum, der dem Asteas zugeschrieben wird

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Glockenkrater aus Paestum, der dem Asteas zugeschrieben wird
Glockenkrater aus Paestum, der dem Asteas zugeschrieben wird
Saal XXII. Obere Hemisphäre. Vasensammlung. Italiotische Keramik

Zeus umwirbt Alkmene im Beisein des Hermes. Dem Mythos zufolge umwirbt Zeus Alkmene in der Gestalt ihres Bräutigams Amphitryon, und verlangsamt das Verstreichen der Zeit um eine dreifach lange Nacht. Der Begegnung mit der Gottheit soll Herakles entsprungen sein. Die italiotische Theaterwelt diente den Glockenvasenmalern als wichtige Inspirationsquelle. Die  grotesken Aufmachungen der hier dargestellten Komiker, mit ausgepolsterten Bäuchen und Gesäßen, entsprachen dem derben Geschmack der phlyakischen Volksposse (von Phlyaken, Gestalten der Gefolgschaft des Dionysos, ursprünglich Pflanzendämonen), die sich im 4. und 3. Jh. v. Chr. in Großgriechenland großer Beliebtheit erfreute. In diesem Fall machten Parodie und Karikatur nicht einmal vor den Göttern des Olymp Halt. Hermes, mit dem Merkurstab, hält eine  Lampe, um dem Zeus zu leuchten, während dieser sehr unbeholfen versucht, eine Leiter zu tragen und sich sogar das gekrönte Haupt zwischen den Leitersprossen einklemmt. Zeus geht auf das  Fenster zu, aus dem sich Alkmene lehnt, den Blick auf ihren Werber gerichtet, die Hände auf das  Fensterbrett gestützt.
Der Krater wird dem Asteas zugeschrieben, einem Maler aus Paestum, der um 360-330 v. Chr. aktiv war, und gilt als eine der erlesensten, nicht signierten Vasen seiner Produktion.