Akroterion mit geflügeltem Pferd

Photogallery

Akroterion mit geflügeltem Pferd
Akroterion mit geflügeltem Pferd
Saal V und VI. Architektonische Terrakotta und Votiv-Terrakotta

Am rechten Ende des Giebeldreiecks eines Tempels trat von der letzten Platte über dem Seitenbalken des Tympanons in deutlichem Relief ein Tier hervor, das im Begriff war, aufzufliegen, mit sich deutlich gegen den Himmel abhebenden Vorderhufen. Eine nüchterne Farbgebung, die gekonnt mit den freien Bereichen abwechselt, definiert die Details der Figur und bezeichnet die Oberfläche, die eine Schuppendekoration überzieht. Das Pferd muss ursprünglich mit einer Trense bestückt gewesen sein, vielleicht aus Bronze.
Die Figur steht ganz im Einklang mit der griechischen ikonographischen Tradition, die bereits im Archaismus einzelne Pferdeköpfe als einziges Dekorationselement in der attischen Keramik verwendete. Im Naturalismus und in der Ausdruckskraft dieses Pegasus sind die formalen Errungenschaften der griechischen Kunst des frühen 5. Jhs. v. Chr. spürbar. Er gehört zu den vortrefflichsten Beispielen der etruskischen koroplastischen Kunst, die uns erhalten geblieben sind, und wird dem guten Ruf, den sie im Italien der Antike genoss, mehr als gerecht.