In den letzten Jahren wurden die Tätigkeiten der Werkstatt zunehmend besser und sind inzwischen breiter gefächert. Was den Sektor „Restaurierung und Forschung“ angeht, überprüft die Werkstatt durch ständigen Austausch mit dem Diagnostiklabor für Konservierung und Restaurierung die besten Produkte und Systeme, die bei Reinigungsarbeiten ein optimales Resultat ermöglichen, das auch den verschiedenen Schichten Rechnung trägt, die im Laufe der Zeit auf den Oberflächen der Kunstwerke aufeinander gefolgt sind. Zu diesen Methoden zählt die Laser-Reinigung, die bei der Restaurierung der Statue des Bes, der Skulptur der schlafenden Ariadne und des ägyptischen Sarkophags aus bemaltem Sandstein entscheidend war. Diese Reinigungsmethode wird in der täglichen Praxis der Werkstatt von Systemen chemischer und biologischer Reinigung ergänzt, die dank der angewandten Kasuistik von Jahr zu Jahr verbessert und bereichert werden. Zu diesen Systemen zählen wir Gellane, Solvent Gels, Reinigung mit Bakterien und einige Proben mit kaltem Plasma.

Die Werkstatt, die sich die jüngsten Errungenschaften der Restaurierungstheorie zu eigen macht, befasst sich intensiv mit dem Testen neuer Methoden, die einen zufriedenstellenden Konservierungseffekt gewährleisten sollen. Das bedeutet, dass der Eingriff an dem Artefakt stets so wenig invasiv wie möglich sein sollte und in jedem Fall die vollkommene Reversibilität der angewendeten Techniken erlauben muss.

Die von der Werkstatt ausgearbeiteten Lösungen für Verankerungssysteme bei der Restaurierung von Kunstwerken aus Stein wurden bereits auf der VIII. und XI. Nationalen Tagung des IGIIC – Lo Stato dell’Arte vorgestellt und auch im IIC Journal 2011 und 2015 veröffentlicht.

Seit 2010 bietet die Werkstatt Praktika für Restauratoren an, die die Absicht haben, an Universitäten oder Instituten, die sich für die Konservierung nationaler und internationaler Kulturgüter engagieren, einen Spezialisierungskurs zu belegen oder dies bereits getan haben. Zu diesen höchstens sechs Monate dauernden Praktika wird eine variable Teilnehmerzahl zugelassen, die sich nach den verschiedenen Projekten und der jeweiligen Disponibilität richtet (infostages.musei@scv.va).

2010 begann auch die Zusammenarbeit der Restaurierungswerkstatt für Steinkunst mit einer auf Restaurierungen spezialisierten Firma, was die tägliche und periodische Kontrolle und Instandhaltung der Skulpturen angeht, die an den 7 km langen Museumsgalerien ausgestellt sind. Dabei ging es um die Wiederanbringung und Fixierung abgebrochener Fragmente oder um Teile, die dringend neu fixiert werden mussten, wie auch um sofortige Inaugenscheinnahmen in komplexeren und weniger klaren Fällen. Seit kurzem ist die Werkstatt auch für die Pflege der Fußböden und der wertvollen architektonischen Flächen zuständig, die zumeist durch Auflegen dünner Platten antiken Marmors entstanden sind.

Seit 2014 steht eine Experten-Gruppe der Werkstatt bei dem „Garten-Projekt“ zur Seite, das die Katalogisierung, Restaurierung und Instandhaltung der zahlreichen Fundstücke aus verschiedenen Epochen vorsieht, die sich in den Vatikanischen Gärten befinden. Im Rahmen der hier untersuchten Problematiken testet man – in direkter Absprache mit dem Diagnostiklabor für Konservierung und Restaurierung – neue haltbare Methoden, die der Linie der Bio-Restaurierung folgen, besonders, was die Reinigung und den Schutz vor biodeteriogenen Keimen und Eisenoxid-Flecken betrifft.

In den vergangenen Jahren hat das Werkstatt-Personal seine Arbeiten bei zahlreichen Events oder Tagungen vorgestellt, und zwar sowohl im Vatikan als auch außerhalb. Dieser Austausch-Tätigkeit haben wir in gewissen Fällen verschiedene Publikationen zu verdanken, die wie folgt aufgelistet sind:

  • VIII. Nationalkongress IGIIC – Lo Stato dell’Arte; Venedig 16. –18. September 2010
  • XI. Nationalkongress IGIIC – Lo Stato dell’Arte – Akademie der Schönen Künste Bologna; 10. –12. Oktober 2013
  • V. APLAR-Tagung – Vatikanische Museen; 18. – 20. September 2014
  • XXII. Salon für Restaurierung Ferrara; 8. Mai 2015
  • Herausgabe des Bandes „La Pietà di San Pietro. Storia di un restauro 40 anni dopo“ [Die Pietà von St. Peter. Geschichte einer Restaurierung 40 Jahre danach] Edizioni Musei Vaticani 2014