Holocaust-Gedenktag
Holocaust-Gedenktag

Holocaust-Gedenktag

27. Januar 2019

Zum internationalen Tag des Gedenkens der Holocaust-Opfer, der jedes Jahr am 27. Januar begangen wird, wollten die Vatikanischen Museen durch eine Ausstellungsinitiative dazu beitragen, dass die Schrecken der Schoah nicht in Vergessenheit geraten. Protagonist der Ausstellung ist nun schon zum 3. Mal die Sammlung zeitgenössischer Kunst, bzw. eines ihrer Werke, das durch seine einzigartige Entstehungsgeschichte, seinen hohen Symbolwert und seine tiefe emotionale Wirkung besonders gut zu diesem Thema passt.

2019 wird Dachau an das Drama der Judenvernichtung erinnern: die kostbare und delikate Zeichnung, die der Maler und Kupferstecher Anton Zoran Mušič 1945 während seiner Gefangenschaft in dem deutschen Konzentrationslager angefertigt hat. „Ich habe die ganze Zeit gezeichnet, wann immer ich konnte.“ So beschreibt der Künstler seine erste Annäherung an das Zeichnen und die rettende Wirkung, die dies auf ihn hatte. „Im Büro der Architekten hatte ich Papier gefunden. Und dann habe ich mich während einer Typhusepidemie einfach in der Krankenstation verschanzt – der behelfsmäßigen Baracke, in die man die Kranken hineinpferchte. Die SS hatten Angst, sich anzustecken und sind nicht hereingekommen – und so konnte ich zum ersten Mal ungestört zeichnen.“ 

Das Werk (Rötel auf Karton) konnte dank der großzügigen Schenkung von Giovanna und Armando Santus vor Kurzem in die Sammlungen des Vatikans einfließen. Vom 26. Januar bis 2. März 2019 wird es ausnahmsweise auf dem Museumsparcours der Sammlung für zeitgenössische Kunst ausgestellt.