Benedikt XVI. (2005-2013 Pontifikatsende)

BENEDIKT XVI. (2005-2013 Pontifikatsende)

BENEDIKT XVI. (2005-2013 Pontifikatsende)

Schutz und Bewahrung der Werke im Zeichen des Dialogs mit der Welt der Kunst

BENEDIKT XVI. (2005-2013 Pontifikatsende)


Unter dem Pontifikat Benedikts XVI. wurden zahlreiche größere Restaurierungsprojekte in den Vatikanischen Museen in Angriff genommen, beginnend mit den Arbeiten im Saal der Immacolata, der Mitte des 19. Jahrhunderts von Papst Pius IX. in Auftrag gegeben und von dem Maler Francesco Podesti meisterhaft dekoriert wurde. Darauf folgte die Restaurierung der Paulinischen Kapelle, seit je her Ort der Andacht der Päpste und der Päpstlichen Familie. Der Eingriff betraf zwei von Michelangelo zwischen 1542 und 1550 geschaffene Wandgemälde, die Bekehrung des Saulus und die Kreuzigung Petri. Das Ergebnis der Restaurierung wurde im Juni 2009 in der Sala Regia des Apostolischen Palastes vorgestellt.

Die Anstrengungen für den Schutz und die Bewahrung der Meisterwerke wurden 2008 noch einmal verstärkt. In jenem Jahr wurde, gemäß dem neuen Regelwerk der Museumsleitung, das Büro des Konservators eingerichtet, zu dessen Aufgaben die Ausarbeitung von Maßnahmen und Strategien gehört, mit denen das historische und archäologische Erbe der Vatikanischen Museen aufgewertet werden soll. Das bedeutet, dem Verfall des Materials, aus dem die Kunstwerke bestehen, vorzubeugen, bzw. ihn zu verlangsamen, was durch die Kontrolle des sie umgebenden Ambientes wie auch ihre regelmäßige Pflege und Instandhaltung geschieht.

Das enge Band, das Kunst und Kirche eint, wurde von Benedikt XVI. am 21. November 2009 explizit gewürdigt, als der Papst in der Sixtinischen Kapelle zu einer historischen Begegnung zwischen Papst und Künstlern einlud. Die Beziehung zwischen Kirche und Kunst bezeichnete der Papst bei diesem Anlass als eine „Freundschaft, die durch die Zeiten hindurch immer enger geworden ist“. „Seit seinen Anfängen – so der Pontifex weiter - hat das Christentum den Wert der Kunst erkannt und klugen Gebrauch gemacht von den verschiedenen Ausdrucksformen der Kunst, um die unveränderliche Botschaft der Erlösung zu übermitteln.“ Jene Freundschaft, warnte Benedikt, müsse jedoch „fortwährend gefördert und genährt werden, so dass sie authentisch und fruchtbringend ist, angepasst an die verschiedenen historischen Epochen und aufmerksam gegenüber sozialen und kulturellen Verschiedenheiten.“

Im Oktober 2012 wurde in den Vatikanischen Museen das neu gestaltete Kutschenmuseum vorgestellt. Der dafür vorgesehene Pavillon wurde vergrößert und renoviert. Auch der Ausstellungsparcours wurde geändert und didaktisch bereichert. Zudem gibt es eine bedeutsame Bestandserweiterung zu bestaunen. Insgesamt handelt es sich um eine äußerst originelle Sammlung, die seit 1967 Zeugnis ablegt für die Mittel, die im Laufe der Geschichte von den Päpsten zur Fortbewegung genutzt wurden: Sättel, Sänften, Kutschen, Automobile...

Am 31. Oktober 2012, Vorabend des Hochfests Allerheiligen, feierte Papst Benedikt XVI. die erste Vesper zum 500. Jahrestag der Enthüllung des Deckengewölbes der Sixtinischen Kapelle.