Clemens XIV. (1769-1744) und Pius VI. (1755-1799)

CLEMENS XIV. (1769-1774)
PIUS VI. (1775-1799)

CLEMENS XIV. (1769-1774)
PIUS VI. (1775-1799)

Gründung des Museo Pio-Clementino

CLEMENS XIV. (1769-1774) und PIUS VI. (1775-1799)


In den fünfzig entscheidenden Jahren zwischen Aufklärung, Revolution, Kaiserreich und Restauration erlebten auch die päpstlichen Sammlungen eine radikale Wandlung und Erneuerung.

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte der Museumsbestand dank Ausgrabungen in Rom und im Latium sowie Zukäufen aus Privatsammlungen erheblich erweitert werden. Unter dem Einfluss des Geistes der Aufklärung verwandelten sich die „Museen des Papstes” schon bald in ein modernes Museum mit der Aufgabe, antike Kunstwerke zu bewahren sowie das kunsthistorische Wissen und die Forschung zu fördern.

Es war eine Zeit des großen Umbruchs, in die auch die Entstehung des ältesten und faszinierendsten Teils der vatikanischen Sammlungen fällt, das Museo Pio Clementino, gegründet von zwei aus der norditalienischen Region Romagna stammenden Päpsten:  Clemens XIV. und Pius VI. In die 1870er Jahre fiel zudem die Schaffung des Cortile Ottagono unter Leitung des Architekten Michelangelo Simonetti, der das alte Antiquarium der Statuen Juliusʼ II. von Grund auf neu entwarf. An diesem Ort sind unter freiem Himmel einige der größten Meisterwerke vornehmlich antiker Skulpturkunst ausgestellt (u.a. der Laokoon, der Apollon vom Belvedere, die Venus felix, der Hermes des Praxiteles sowie neuere Werke wie der Triumphierende Perseus und die Faustkämpfer von Antonio Canova). Wie eine Windrose gliedern sich rundherum weitere von den beiden Päpsten gewünschte Bereiche an: der Saal der Tiere, der Saal der Musen, die Sala Rotonda, die Statuengalerie und Saal der Büsten, das Kabinett der Masken sowie die Galerie der Kandelaber.
Kennzeichnend für das Museo Pio Clementino ist  die perfekte Verschmelzung der ausgestellten Kunstwerke mit ihren architektonischen Rahmen.

Pius VI. war auch der erste Papst, der das Museum um eine Gemälde-Sammlung bereicherte. Die Sammlung wurde um das Jahr 1790 angelegt und umfasst insgesamt 118 Werke. Im Zuge des Vertrags von Tolentino (1797) musste der Kirchenstaat jedoch sowohl die wichtigsten Werke des Museo Pio Clementino als auch die bedeutendsten Gemälde der Sammlung an das napoleonische Frankreich abtreten.