Pius IX. (1846-1878) und Pius X. (1903-1914)

PIUS IX. (1846-1878)
PIUS X. (1903-1914)

PIUS IX. (1846-1878)
PIUS X. (1903-1914)

Im Apostolischen Palast des Lateran entstehen das Museo Pio Cristiano und der Lapidario Ebraico

PIUS IX. (1846-1878) und PIUS X. (1903-1914)


Papst Pius IX. hat mit viel Weitblick die Forschung zum frühchristlichen Rom gefördert und zahlreiche Ausgrabungen in und um Rom ermöglicht. Im Jahr 1854 gründete er im Lateranpalast das Museo Pio Cristiano. In diesem neuen Museum wurden unter anderem die Reliefs ausgestellt, die man von den Wänden des Museo Sacro, bzw. Cristiano, der Apostolischen Bibliothek abgelöst hatte. Beeindruckend auch die Sarkophage, die bei „escavazioni de’ sacri cemeterii“, also bei Grabungen auf heiligen Friedhöfen, zu Tage kamen oder aus römischen Kirchen stammten. Zum Bestand gehören zudem Inschriften und andere Fundstücke frühchristlicher Kunst.

1854 verkündete Pius IX. auch das Dogma von der unbefleckten Empfängnis. Ein Maler aus Ancona, Francesco Podesti, wurde damit beauftragt, einen ganzen Saal mit Maria und der unbefleckten Empfängnis gewidmeten Fresken zu schmücken. Der dazu auserkorene Saal liegt direkt neben den Stanzen des Raffael.
Im Zentrum des Saals der Immacolata befindet sich eine wertvolle Glasvitrine, die die zahlreichen Übersetzungen der päpstlichen Bulle Ineffabilis Deus enthält.
Der Saal der Immacolata wurde im Jahr 2006, während des Pontifikats von Benedikt XVI., aufwendig restauriert und zeigt sich den Besuchern seit 2007 wieder in seiner ganzen Pracht.

Pius X., Nachfolger des letzten Herrschers des einstigen Kirchenstaats, war es hingegen, der 1910 beschloss, den Lapidario Ebraico im Apostolischen Palast des Lateran unterzubringen. Der Kern der Sammlung besteht aus 137 Inschriften, die größtenteils Gräbern des Friedhofs in der römischen Via Portuense entstammen, der so genannten jüdischen Katakombe von Monteverde. Die Inschriften – eine Schenkung der Adelsfamilie Pellegrini-Quarantotti, Besitzer des Grundstücks, auf dem der Friedhof liegt – wurden in der neuen Sala Giudaica ausgestellt. Sie gelten heute als umfassendste und vollständigste Grabinschriften-Sammlung jüdischer Gemeinschaften und sind auch für Forschungszwecke von unschätzbarem Wert.