Vatikanische Museen

Der anfangs Dante oder Poète genannte Denker (Le Penseur) – eines der bekanntesten Werke Rodins – wurde von dem Künstler zwischen 1880 und 1882 für das Tympanon des  berühmten Höllentors (Porte de l'Enfer) modelliert. Für das Eingangstor des Pariser „Musée des Arts Décoratifs“ war eine Abfolge von Basrelief-Figuren aus der Göttlichen Komödie des Dante Alighieri vorgesehen. 1888 wurde ein Klein-Format der Skulptur in Kopenhagen ausgestellt. Im Jahr 1902 schuf Rodin eine zwei Meter hohe monumentale Version davon: das zwei Jahre später auf dem Salon du Printemps ausgestellte Werk wurde vor dem Panthéon aufgestellt und dann später ins Musée Rodin verlegt.
Im Laufe der Zeit hat das Werk, das unleugbar den Stempel Michelangelos trägt, seine ursprüngliche Bestimmung verloren und ist zum Symbol intellektuellen und kreativen Schaffens geworden. Es gibt heute mehr als 20 verschieden große Abgüsse des Denkers, einen davon auf dem Grab des Künstlers in Meudeon; das Exemplar im Besitz der Vatikanischen Museen konnte 1959, also posthum, in den ersten Kern der Werke moderner und zeitgenössischer Kunst einfließen.