Vincent van Gogh, Pietà

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Vincent van Gogh, Pietà
Vincent van Gogh, Pietà
Saal 2. Van Gogh, Gauguin, Medardo Rosso

Vincent van Gogh malte diese kleine Pietà wenige Monate vor seinem tragischen Tod im Juli  1890. Trotz seines tiefen Glaubens befasste sich der Künstler nur selten mit religiösen Themen. Die handschriftliche Anmerkung rechts unten am Rand zeigt, dass sich van Gogh in diesem Fall von einer  Litographie der Pietà des Eugène Delacroix inspirieren ließ. Aus diesem Grund ist das Werk spiegelbildlich zum Original. Van Gogh malte es für seine Schwester Willemien, der der Maler in einem Brief seine Interpretation der „Mater dolorosa“ darlegte, der schmerzensreichen, oft von der Gesellschaft ausgestoßenen Mutter des Volkes. Der traditionellen Ikonographie eher entsprechend ist die Figur Christi, in der mancher ein Selbstbildnis van Goghs zu erkennen glaubte – in Wahrheit entspricht sie jedoch dem Vorbild, an dem er sich inspiriert hat.
Für seinen Bruder Theo hatte der Künstler in lebendigeren Farben eine erste, größere Version dieses Sujets gemalt. Sie befindet sich heute im Van Gogh Museum von Amsterdam.