Marino Marini, Giocoliere

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Marino Marini, Giocoliere
Marino Marini, Giocoliere
Saal 7. Marino Marini

Der Jongleur (Giocoliere) ist eine reife Deklination eines der Themen, die Marini im Laufe seiner Karriere ausgearbeitet hat. Ab Mitte der 1920er Jahre waren die Zirkuswelt und ihre Protagonisten fester Bestandteil seines ikonographischen Vokabulars geworden. Der farbige Gips, Symbol einer Menschheit ohne Gewissheiten, und ideell so eng mit dem Thema der Kreuzigung verbunden, dass er auch als „Gekreuzigter (oder erhängter) Jongleur“ definiert wird, entstand 1946, als der Künstler aus der Schweiz, wo er die Kriegsjahre verbracht hatte, wieder nach Mailand zurückkehrte. Noch tief unter dem Eindruck der Kriegsereignisse stehend, die seine Vorstellungswelt schon in der Jugendzeit nachhaltig beeinflusst hatten, griff Marini mit dem Auftauchen der ersten religiösen Sujets diese Suggestionen wieder auf, um eine meisterhaft vereinfachte Figur zu schaffen, die sich erneut mit der Passion Christi befasst.