Beinhausaltar eines Marmorarbeiters

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Beinhausaltar eines Marmorarbeiters
Beinhausaltar eines Marmorarbeiters
Sektion VI. Die Welt der Arbeit: Berufe und Gewerbe

Nach der Formel der Weihe des Grabes an die Götter Manen wird des Verstorbenen Caius Sempronius Felix und seiner – noch lebenden – Gattin Procilia Prisca gedacht, der es bestimmt ist, dereinst in derselben Grabstätte wie ihr Gatte bestattet zu werden (so heißt es in der Tat auch nur von ihm: hic situs est „hier ist begraben“). Von dem Altar, der ursprünglich mit einem inneren Hohlraum für die Asche ausgestattet war, der der museographischen Gestaltung weichen musste, ist nur die Front erhalten, die an eine Ädikula erinnert: im Zentrum befindet sich zwischen zwei von Kapitellen abgeschlossenen kannelierten Wandpfeilern der Inschriften-Bereich mit menschlichen Antlitzen vorne, Muscheln und Dreizacken an den Seiten; unten eine Muschellünette. In Anbetracht des von Felix ausgeübten Berufes, der wahrscheinlich Eigentümer einer Werkstatt für Marmorarbeiten (marmorarius) war, dürfen wir annehmen, dass das Manufakt wohl vom Widmer und Pfleger des Grabes selbst angefertigt wurde, Caius Sempronius Eucritus, freigelassener Sklave (libertus) und mit Sicherheit Mitarbeiter des Felix bei der Leitung des Familienbetriebs.