Platte mit Epitaph der Agàpe

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Platte mit Epitaph der Agàpe
Platte mit Epitaph der Agàpe
Sektion XIV. Inschriften von Christen, I

Die Inschrift, die wie alle Texte der ersten Katakomben knapp ist, besteht aus dem Namen der Verstorbenen und der für Grabformeln typischen Akklamation in Frieden, was eine eschatolgische  Bedeutung hat, also auf den Frieden des Grabes und den Frieden im Jenseits anspielt. Typisch christlich ist vor allem der Name Agàpe (Acàpe auf dem Stein), in Anlehnung an das griechische Wort ἀγάπη, mit dem nun – statt der einfachen menschlichen Liebe – die aus der Liebe Gottes kommende Nächstenliebe gemeint war, wie es auch der hl. Paulus gepredigt hat (1 Korinther 13). In den römischen Grabinschriften findet sich dieses Wort – das übrigens auch als zweiter Taufname auftaucht – in den griechischen Akklamationen èis agàpen, en agàpe, metà agàpes und im lateinischen in agàpe, die zusammen mit der verbreiteteren Formel en eiréne (griechisch) und in Frieden (lateinisch) das lexikalische Wortpaar agape-irene enthalten, das auf die Atmosphäre der Trauergelage anspielt, die an den Gräbern der Verstorbenen abgehalten wurden.