Löwenpaar

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Löwenpaar
Löwenpaar
Saal IV. Steine (Epigrafen und Skulpturen)

Die beiden Löwen sind kauernd dargestellt, in aggressiver Pose mit zum Brüllen aufgerissenen Mäulern und im Begriff, nach vorn zu springen. Obwohl die beiden Statuen eigentlich sehr realistisch sind, wirken sie stilisiert, mit wenig Aufmerksamkeit auf dem anatomischen Detail. Dem archaischen Grabbrauchtum der Etrusker entsprechend, waren die beiden Statuen rituell dazu bestimmt, als „Wächter“ des Eingangs eines wichtigen Kammergrabes zu fungieren, wo sie wahrscheinlich symmetrisch angeordnet waren, mit an der Außenseite gut sichtbarem Schwanz.
Der Löwe, ein in Italien nicht beheimatetes Tier, wurde durch das Tierrepertoire der Orientalisierenden Epoche bereits im 7. Jh. v. Chr. in die etruskische Ikonographie aufgenommen. Der Prototyp des nordsyrischen Löwen (mit „quadratischem“ Kopf und offenem gekrümmten Maul) zeigt hier in der Anatomie deutliche Einflüsse des ionischen Stils (große abgerundete Oberflächen), der sich in Etrurien besonders nach der zweiten Hälfte des 6. Jhs. v. Chr. spürbar machen sollte.