Vatikanische Museen

Es handelt sich um das Fragment eines Sarkophag-Deckels (Anfang IV. Jh.), das bis 1851  in der Mauer eines Hauses in Spoleto Wiederverwendung gefunden hatte, und dem Museum 1931 von Natalia Ferraioli, Witwe des Archäologen Giovanni Battista de Rossi, gestiftet wurde. Meeresszenen und Schiffsabbildungen sind beliebte Motive in der Grabkunst, und waren nicht nur in der christlichen Kunst (besonders ab dem III. Jahrhundert) als Metapher für freudige Situationen oder Reisen zu sicheren Zielen – dem jenseitigen  Leben – weit verbreitet. In diesem Fall ist die dargestellte Szene, wie aus den die Personen erklärenden Texten eindeutig hervorgeht, eine vielsagende Allegorie der Kirche, gesehen als ein Schiff mit Jesus am Ruder, nach einem den ersten christlichen Denkern vertrauten Gleichnis; die Ruderer sind die vier Evangelisten (Matthäus fehlt; er war in dem zerbrochenen Teil abgebildet) und sie tragen dazu bei, dieses symbolische Bild der Kirche zu definieren, das der Welt die Heilsbotschaft des Wortes Gottes bringt.