Kindersarkophag

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Kindersarkophag
Kindersarkophag
Sarkophage „mit Bildern bevölkert”

Der kleine Marmorsarg (Anfang IV. Jh.) war, wie seine winzigen Dimensionen zeigen, für ein neugeborenes Kind bestimmt. Die Löcher an der rechten Seite und am hinteren Teil sind ein Beweis dafür, dass er in jüngerer Zeit als Brunnenbecken wiederverwendet wurde. Das Relief, das die kleine Vorderseite ziert, ist ein schlichter, aber beredter Zeuge für den Glauben der ersten Christen an die Rettung vor dem Tod. Im Zentrum sehen wir die betende Verstorbene, die bereits mit erwachsenen Zügen dargestellt ist: das Mädchen breitet – sich Gott im Gebet ganz hingebend – die Arme aus, während sie zwei „Heilige" in die Versammlung der Geretteten aufnehmen. Links und rechts sind zwei Szenen der Wunder Jesu abgebildet: die Brot- und Fischvermehrung, und die Auferweckung des Sohnes der Witwe von Nain (Lk 7, 11-17). Die Kindersterblichkeit im Altertum war so hoch, dass sich die Angehörigen eines toten kleinen Mädchens in der Mutter, die dem von Jesus gewirkten Wunder voller Glauben beiwohnt, leicht wiedererkennen konnten.