Das Museum für profane Kunst erneuert sich
Das Museum für profane Kunst erneuert sich

Das Museum für profane Kunst erneuert sich

2. Oktober 2013
Museo Profano, Vatikanische Museen

Das Event der Eventserie findet am Mittwoch, 2. Oktober, statt: Die Vatikanischen Museen enthüllen der Öffentlichkeit die Neugestaltung der archäologischen Sammlung des Museums für profane Kunst - nach umfassender Restaurierung des Museumssaals und der Schränke von Valadier. Diese Neugestaltung wird mit der Ausstellung „Wertvolle Antiquitäten. Das Museum für profane Kunst zur Zeit Pius' VI." und des Studientags am kommenden 16. Dezember gefeiert; dieser widmet sich der Geschichte des Museums und seiner Sammlungen.

Aus dem Studium der Archivquellen und des Inventars, das seit 2000 durchgeführt wurde, lassen sich die Werke des Museums für profane Kunst auf verschiedene Sammlungsgruppen und auf die dazugehörigen Fundorte zurückführen. Im Kontext der jüngst durchgeführten Restaurierung des Saals und der Schränke des Valadier konnte die Ausstellung auf Basis der dazugewonnenen Kenntnisse neu angeordnet werden.

In diesem Projekt, das auf eine Aufwertung und Erschließung der Sammlungen dieser historischen Museumseinheit abzielte, kommt ein anderes, wissenschaftlicheres Kriterium zur Geltung: Die Sammlungskontexte und -herkünfte werden rekonstruiert und Fundstücke unbekannter Herkunft werden thematisch angeordnet.

Die Inszenierung geht über die historischen Räumlichkeiten des Museums für profane Kunst hinaus und bestückt auch die Galleria Clementina. So kann der gesamte Bestand ausgestellt werden, auch derjenige der bis heute ins Magazin verbannt war.

Der Saal des Museums für profane Kunst beherbergt die Werke aus den Sammlungen des 17. und 18. Jh. (vor allem die des Kard. Gaspare Carpegna) an einem angemessenen und zweckmäßigen Standort, den prächtigen Holzschränken aus Brasilien von Pius VI.

Vollständig neu ist die Ausstellung in der Galleria Clementina, die – in eigens dazu bestimmten Vetrinen – die Fundstücke der Ausgrabungen im Kirchenstaat aus dem 18. und 19. Jh. aufbewahrt (zu den wichtigsten und wertvollsten Exemplaren zählen: die Bronzefiguren aus dem 6. - 4. Jh. v. Chr. des Votivschatzes aus dem Fundort Valle Fuino da Cascia, die Fundstücke, die bei der von Pius VI. veranlassten pontinischen Urbarmachung ans Tageslicht kamen, sowie der Elfenbeinkopf und der Arm einer chryselephantinen Athenestatue aus hadrianischer Zeit aus der Villa Sabina der mächtigen Familie der Bruttii Presentes) sowie die mächtigen Pferdeschwänze aus vergoldeter Bronze, die beim Brückenbau des Ponte sul Fosso della Scheggia aufgefunden wurden; daneben werden in thematisch gegliederten Abteilungen interessante Einblicke in das bürgerliche und militärische Alltagsleben gegeben und monumentale Bronzewerke ausgestellt (so zum Beispiel ein bezaubernder Kopf einer weiblichen Gottheit und eine Ausgabe von großartigen geflügelten Greife).

Eine separate Abteilung der Galerie stellt wertvolle, zwischen dem 17. bis 19. Jh. hergestellte und von der Antike inspirierte Werke der Sammlung aus; so die Kameen Girometti und die sog. Silberreliefs „del Cellini", mit denen die Päpste die schwerwiegenden Verluste ersetzen wollten, die durch die napoleonische Besatzung entstanden waren; ebenfalls zu sehen sind dort assyro-babylonesische und präkolumbianische Fundstücke sowie pompejanische Antiquitäten.