Vatikanische Museen

Am Samstag, den 10. Februar 2024, wird der Präsident des Governatorats des Staates der Vatikanstadt, Kardinal Fernando Vérgez Alzaga L.C, die Ausstellung „Castel Gandolfo 1944“ eröffnen: Eine Initiative zum 80. Jahrestag des Bombenangriffs der Alliierten auf die Sommervilla von Propaganda Fide in den Päpstlichen Villen von Castel Gandolfo am 10. Februar 1944, bei dem über 500 Menschen ums Leben kamen.

Als Kurator der historisch-dokumentarische Ausstellung in den neuen Museumsräumen des Päpstlichen Palastes von Castel Gandolfo fungiert Prof. Luca Carboni vom Apostolischen Archiv des Vatikans. Mit dieser Initiative wollen die Direktion der Museen und des Kulturerbes und die Direktion der Päpstlichen Villen der Opfer gedenken, die dieser tragische Bombenangriff in Castel Gandolfo gefordert hat. Und es ist auch eine Gelegenheit, die außerordentliche Aufnahme, Unterstützung und Betreuung der Tausenden von Evakuierten durch das Personal des Vatikans zu würdigen, denen die Räumlichkeiten des Heiligen Stuhls in Castel Gandolfo zur Verfügung gestellt worden waren, als der damalige Direktor der Päpstlichen Villen, Emilio Bonomelli, am 25. Januar 1944 die Tore öffnete für die Menschen, die im Vertrauen auf den Schutz, den die Exterritorialität dieses Ortes und die Barmherzigkeit des Papstes boten, vor den amerikanischen Bomben in die Castelli Romani flohen.
Die Ausstellung „Castel Gandolfo 1944" zeigt zum ersten Mal Fotografien, historische Aufnahmen, Interviews mit Überlebenden und Gegenstände an einem der Orte, die Schauplatz der Tragödie waren: ein reiches dokumentarisches Erbe über den manchmal glücklichen, manchmal schmerzhaften Alltag in dieser neuen „Stadt von Flüchtlingen“, die in den Zimmern, Sälen, Treppen, Gärten oder den archäologischen Ruinen des Kryptoportikus der Villa des Domitian kampierten. Neben fotografischen Zeugnissen werden auch bisher unveröffentlichte Filme und Dokumente gezeigt, die im Rahmen dieser Museumsinitiative erst unlängst im Aktenbestand des Archivs der Päpstlichen Villen wiedergefunden und neu geordnet werden konnten.

Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos, da in der Eintrittskarte für den Päpstlichen Palast von Castel Gandolfo inbegriffen, der zusammen mit dem Mohrengarten und dem Geheimen Garten besichtigt werden kann (mit Führer oder auf eigene Faust).
Am Eröffnungstag der Ausstellung wird auf den Gassen des Dorfes Castel Gandolfo und in den Päpstlichen Villen - wie jedes Jahr am 10. Februar - ein Friedensmarsch zum Gedenken an den tragischen Bombenangriff stattfinden. Als Veranstalter fungieren die Städte Castel Gandolfo und Albano Laziale zusammen mit der „Associazione Storia e Memoria dei Castelli Romani“ (früher Vereinigung der Familien, die Opfer der Bombardierung von Propaganda Fide wurden).