Online-Fotothek der Vatikanischen Museen wird immer umfassender
Online-Fotothek der Vatikanischen Museen wird immer umfassender

Online-Fotothek der Vatikanischen Museen wird immer umfassender

September 2022

Die Vatikanischen Museen nehmen die Katalogisierung, Digitalisierung und Sicherung von Fotoplatten auf Glas wieder auf. Es handelt sich um ein Projekt, das 2016 an den Start ging und das historische Erbe betrifft, das in einer der wichtigsten wissenschaftlichen Abteilungen der Museen untergebracht ist: der Fotothek.
Eine erste Auswahl der noch wenig bekannten historischen Fotosammlung der Museen ist bereits seit November 2021 im Online-Katalog der Fotothek kostenlos zugänglich. Und nun ist noch eine weitere Auswahl von fast 900 neuen Bildern nur einen Mausklick entfernt - und macht eine Sammlung, die zu Recht Teil des Kunstschatzes der Museen ist, für alle zugänglich.

Dank jüngster Digitalisierungen konnte der Bestand des künstlerischen Schaffens von Romualdo Moscioni (1849-1925) um weitere Werke bereichert werden. Die gleichnamige Sammlung ist in die Fotothek eingeflossen und umfasst den Großteil der Aufnahmen, die der Fotograf an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert auf Zelloloid gebannt hat: mehrere Veduten von Rom, insbesondere von Kirchen und Denkmälern, sowie zahlreiche Reproduktionen wichtiger Bildhauer-Werke aus dem Römischen Nationalmuseum und den Kapitolinischen Museen.
Zu sehen sind auch absolute Meisterwerke aus den Sammlungen der Vatikanischen Museen, wie Giovanni Bellinis Beweinung des toten Christus und der Hl. Hieronymus von Leonardo da Vinci. Aufnahmen, die Zeugnis ablegen für die Arbeiten, die das Labor für die Restaurierung von Gemälden in der Mitte des 20. Jahrhunderts durchgeführt hat: wertvolle Dokumente der intensiven Forschungs- und Restaurierungsaktivitäten, die die Museen des Papstes vorantreiben. Ein weiteres emblematisches Beispiel ist die Fotostrecke der Mosaike des Triumphbogens der römischen Kirche St. Laurentius vor den Mauern, die nach der Bombardierung im Jahr 1943 bei einer Inspektion der vatikanischen Laboratorien für nachfolgende Restaurierungsarbeiten aufgenommen wurde.

Eine beträchtliche Zahl von Negativen zeugt von der Aufnahme neuer Werke in die vatikanischen Sammlungen: beispielsweise den Gemälden aus dem 17. Jahrhundert der emilianischen und neapolitanischen Schule, die Antonio Castellano dem Heiligen Stuhl zwischen 1924 und 1929 schenkte.
Auch die Untersuchung, Konservierung und Katalogisierung von Fotodrucken schreitet voran. Beispielsweise beim „Ferper-Fonds“ - eine Abkürzung für Ferdinando Perez: argentinischer Botschafter in Italien und begnadeter Hobby-Fotograf, der Papst Pius XI. Anfang der 1930er Jahre etwa 1.150 Abzüge von Fotos schenkte, die er von Gemälden in bedeutenden italienischen Museen gemacht hatte. Die Sammlung wird nun in neuen Behältern und Umschlägen "geordnet" und zur leichteren Einsichtnahme entsprechend katalogisiert werden.