Ausgrabungsstätte St. Johann im Lateran

Ausgrabungsstätte St. Johann im Lateran

Unterhalb der Basilika St. Johann im Lateran befinden sich die Reste antiker Gebäude, die vor der christlichen Basilika hier entstanden waren.
Der Begriff „Lateranus“ findet sich auch im Zusammenhang mit zwei Persönlichkeiten der römischen Kaiserzeit: der erste, Plautius Lateranus, war an einer Verschwörung gegen Kaiser Nero beteiligt; der zweite, Sextius Lateranus – sein Name steht auf einem Kapitell auf dem Rundgang zu lesen –  ein Freund von Kaiser Septimius Severus.
In der frühen Kaiserzeit standen hier Häuser der gehobenen Bevölkerungsschicht, deren Malereien, Mosaike und Marmorwerke man noch heute bewundern kann (ebenso wie eine Treppe mit noch intakten Stufen). Diese Häuser wurden im Jahr 193 n. Chr. abgerissen, als Kaisers Septimius Severus die neue Kaserne für die Equites Singulares bauen ließ – jenen Reitertrupp, der als Garde des Kaisers fungierte. Die rot verputzten Wände, Türschwellen und -pfosten ihrer aus kleinen Zimmern bestehenden Unterkünfte sind noch erhalten. Ein Raum im Zentrum der Kaserne diente dem Kaiserkult, beziehungsweise der kultischen Verehrung des göttlichen Teils seiner Person, was vor allem dem religiösen Empfinden jener entsprach, die für den Schutz der  physischen Person der römischen Kaiser zuständig waren. Nach der Schlacht an der Milvischen Brücke (312 n. Chr.) schaffte Konstantin das Korps der Equites Singulares ab und ließ an dieser Stelle die Basilika errichten, die Christus, dem Retter, geweiht war.
Im Rahmen der in jüngerer Zeit im gesamten Lateran-Komplex vorgenommenen Bauarbeiten wurden viele der Räume, die wir heute begehen können, von den sie bedeckenden Erdmassen befreit.