Inschrift des Prectectus

Photogallery

Inschrift des Prectectus
Inschrift des Prectectus
„Dogmatische” Inschriften

Prectectus ruhe im Frieden Christi. Er lebte neun Jahre, neun Monate und drei Tage. Er nährte sich von Gott, von Christus und den Märtyrern.” Das Epitaph ziert die Marmorplatte, die die Grabnische des Knaben Prectectus (Proiectus?) verschloss, der im IV. Jahrhundert auf dem Friedhof des Marcellinus und Petrus an der via Labicana beigesetzt wurde. Wie bei vielen Texten der späten Kaiserzeit ist auch hier jene orthographische und grammatikalische Ungenauigkeit festzustellen, die zum Teil auf den Einfluss der gesprochenen Sprache und den niedrigen Stand der Alphabetisierung dessen zurückzuführen ist, der die Gravur gefertigt hat. Neben dem Text sehen wir die Abbildung einer Taube und das Christus-Monogramm (bestehend aus den griechischen Anfangsbuchstaben des Namens Christi: chi und rho). Die Schlichtheit dieses Monuments betont die rührende Behauptung derer, die die Grabstätte anfertigen ließen – wohl die Eltern des kleinen Proiectus –: dass der Knabe nämlich „genährt” worden sei von der geistlichen Nahrung des Glaubens: Gott, Christus und den Märtyrern.