Vatikanische Museen

Die fragmentarische Marmorplatte verschloss die Grabnische des kleinen Ioustos in der jüdischen Katakombe von Monteverde. Der Platz für den Text war so eingeteilt worden, dass die beiden Seiten frei blieben – wohl, um für bildliche Darstellungen Raum zu schaffen. Am Ende war er aber doch zu lang, weshalb auch der übrige Platz gebraucht wurde, von ganz rechts anfangend bis zum linken Seitenrand! Lediglich rechts unten auf der Platte wurde eine kleine stilisierte Menora eingefügt. Die Inschrift in poetischen Versen beginnt mit der ungewöhnlichen Klage des Adoptiv-Vaters, Theodotos, der es bedauert, dass er seinen verstorbenen Sohn nicht in einem Grab aus Gold bestatten konnte; danach folgt ein Gebet zu Gott, in dem auf die sinngemäße Übereinstimmung des Namens des Knaben („giusto” [der Gerechte]) mit dem griechischen Wort dikaíoma („giudizio” [Gericht]) angespielt wird: „Herr, (gib), dass Ioustos, der unvergleichliche Knabe, nach deinem gerechten Urteil in Frieden ruhen möge”.