Fayum-Porträt eines jungen Mannes

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Fayum-Porträt eines jungen Mannes
Fayum-Porträt eines jungen Mannes
Saal II. Bestattungsbräuche im alten Ägypten

Die sogenannten „Fayum-Poträts“ aus Römischer Zeit wurden über dem Gesicht der Mumie in die Binden eingewickelt. Sie hatten die symbolische Bedeutung einer Totenmaske der pharaonischen Zeit, bzw. dienten als Ersatz oder zum Schutz des Gesichtes. Stil und Ausführungstechnik sind jedoch rein römisch. Es handelt sich um mit Tempera- oder Wachsfarbe bemalte Holztafeln, die die naturalistische Darstellung des Gesichtes des Verstorbenen zeigen. Ihren Namen verdanken sie dem Umstand, dass die ersten größeren Funde im Gebiet von Fayum gemacht wurden; derartige Funde gab es aber auch in anderen Nekropolen Mittel- und Oberägyptens.
Auf diesem Exemplar ist ein junger Mann mit leicht nach rechts gerichtetem Blick dargestellt. Er trägt ein weißes Hemd mit breiten veilchenblauen Clavi (Zierstreifen) und einen über die linke Schulter geworfenen Umhang. Der Darstellungsstil, die Gesichtszüge und der typische Haarschnitt erlauben eine Datierung auf das erste Viertel des 4. Jhs. n. Chr.
Das Porträt, das schon zur Sammlung Gregor Stroganoffs gehört hatte, ging später in die Sammlung Federico Zeris über und dann –1999 –  durch testamentarischen Nachlass an die Vatikanischen Museen.