Leintuch der „Dama del Vaticano“

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Leintuch der „Dama del Vaticano“
Leintuch der „Dama del Vaticano“
Leintuch der „Dama del Vaticano“
Leintuch der „Dama del Vaticano“
Leintuch der „Dama del Vaticano“
Leintuch der „Dama del Vaticano“
Leintuch der „Dama del Vaticano“
Leintuch der „Dama del Vaticano“
Saal II. Bestattungsbräuche im alten Ägypten

Das  als „Dama del Vaticano“ (Vatikanische Dame) bekannte bemalte Leintuch gehört zu einer besonderen Typologie von Grabtüchern, von denen nur sechs, auf verschiedene Museen aufgeteilte Exemplare bekannt sind.
Die bildliche Darstellung beschränkt sich nicht nur auf das Gesicht der Verstorbenen – die Frau ist zur Gänze und in ihrer natürlichen Größe dargestellt. Dass sie liegt, erkennt man an der Position der langgezogenen, auf einem Kissen ruhenden Füße. Sie trägt vergoldeten Schmuck, der als Gipsrelief nachgebildet und vergoldet wurde.
Der bebilderte Teil wird oben von Rahmen und konzentrischen Friesen gegliedert und unten von einem Fries in rechteckige Bilder-Felder geteilt, von denen zwei erhalten sind: auf dem ersten erkennt man die Szene einer Philosophie-Stunde mit Lehrer und junger Schülerin – wohl der Verstorbenen selbst; auf dem zweiten, nicht eindeutig zu interpretierenden Bild, ist der Kampf eines Jünglings mit einem Löwen zu sehen.
Das Tuch wurde 1900 von Albert Gayet in Antinoupolis gefunden. 1902 machte Émile Guimet das Tuch und die dazugehörige Mumie Papst Leo XIII. zum Geschenk. Der archäologische Kontext seiner Herkunft und die ikonographische Untersuchung des Bildes legen eine Datierung auf das 3 Jh. n. Chr. nahe. Schmuck und Gewand sind typisch für das römische Ambiente; vor allem die Frisur orientiert sich an der Mode der Frauen des severischen Kaiserhauses.