Statue des Osiris-Antinoo

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Statue des Osiris-Antinoo
Statue des Osiris-Antinoo
Statue des Osiris-Antinoo
Statue des Osiris-Antinoo
Saal III. Rekonstruktion des Serapeums des Kanopus der Hadriansvilla in Tivoli

Die Statue stellt Antinoo dar, den Favoriten Kaiser Hadrians, der in den Wassern des Nil ertrank (130 n. Chr.). Ihm zu Ehren gründete der Kaiser nahe der Stelle, an der das Unglück geschehen war, die Stadt Antinoupolis.
Antinoo wurde zum Gott erhoben, und seine Verehrung als Osiris-Antinoo verbreitete sich rasch in allen Provinzen des Reiches, vor allem zwischen 133 und 138 n. Chr., dem Todesjahr des Kaisers. Um die hundert Bildnisse des jungen Mannes sind den Archäologen heute bekannt, die sie nach verschiedenen Typologien klassifiziert haben.
Das ikonographische Modell unseres Exemplars ist Osiris-Antinoo, mit dem die königliche und göttliche Natur des Antinoos zum Ausdruck gebracht werden sollte. Andere Statuen derselben Typologie wurden in der Hadriansvilla gefunden und befinden sich heute in verschiedenen Museen Europas. Ihr sakraler Aspekt hängt mit jenem weiten sakralen Areal zusammen, das bei jüngsten archäologischen Ausgrabungen ans Tageslicht kam und Antinoeion genannt wird: die Stätte eines „besonderen“ Kultes um den jungen Mann – vielleicht auch sein Grab –, die sich an der letzten Strecke der  Straße aus Pflastersteinen befindet, die zum sogenannten Großen Vestibül der Hadriansvilla führt.  Die 1740 beim Casino Michili gefundene Statue könnte dagegen aus diesem Kult-Areal stammen, wo das Bildnis des Antinoo mit anderen ägyptischen Gottheiten verknüpft werden musste.
Die 1742 Papst Benedikt XIV. zum Geschenk gemachte Statue wurde zunächst im Kapitolinischen Museum untergebracht. Gregor XVI. ließ sie 1838 in den Vatikan bringen, um sie im neuen Ägyptischen Museum auszustellen.