Campana-Platte

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Campana-Platte
Campana-Platte
Saal IV. Ägypten und Rom

Die Platte gehört zur Fundstück-Kategorie der sogenannten „Campana-Platten“, beziehungsweise zu einer Produktion des mittel-italischen Raums (vor allem Roms und des Latium); eine Sammlung, die Marchese Giovanni Pietro Campana (1809-1880), einer der bedeutendsten römischen Sammler, der auch viele Ausgrabungen in Rom und Umgebung durchführte, 842 zum ersten Mal publizierte.
Das sogenannte Campana-Museum, das aus Terrakotten verschiedener Typologie bestand, die aus dem griechischen, etruskischen, römischen Bereich und aus der Magna Graecia stammten, wurde 1859 von den päpstlichen Behörden konfisziert und sein Inhalt auf verschiedene Museen aufgeteilt – darunter das zukünftige „Victoria and Albert Museum“, die Eremitage und das Museum Napoléon III.
Die Tonplatten, die einen wichtigen Teil der Sammlung darstellen, werden auf die Zeit von Mitte des 1. Jhs. v. Chr. – Mitte 2. Jh. n Chr. datiert und zeigen die Überarbeitung von Motiven aus verschiedenen Traditionen: der nahöstlichen, griechischen, ägyptischen und ägyptisierenden.
Die Nillandschaft ist ein sehr verbreitetes Thema, das bestimmt wird von den für diese Landschaft typischen Pflanzen, Krokodilen, Nilpferden, Störchen und auf Booten fahrenden Pygmäen, dem stereotypen Bild entsprechend, das die Römer von Ägypten und dem Niltal hatten. Wahrscheinlich fand die Rekonstruktion dieses Ambientes in einem sakralen Bereich Verwendung, um so den Ursprung einiger Rituale und Bräuche zu betonen. Es fehlen jedoch Angaben über den Kontext  der Auffindung dieser Platten, was eine korrektere Beurteilung und Interpretation ermöglicht hätte.