Paviane aus dem Karnak-Tempel

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Paviane aus dem Karnak-Tempel
Paviane aus dem Karnak-Tempel
Paviane aus dem Karnak-Tempel
Paviane aus dem Karnak-Tempel
Saal V. Statuen

Die beiden Statuen geben das kanonische Schema der Darstellung eines Pavians wieder (papio hamadryas L.), der auf einer Säulenplatte sitzt, die Vorderpfoten auf die Knie gelegt, die Hinterbeine gespreizt, mit gut sichtbaren Geschlechtsteilen, den Schwanz zurückgebogen an der rechten Seite liegend. Die Augen von Exemplar Nr. Inv. 22651 waren wahrscheinlich aus einem anderen Material gefertigt, wogegen die Augen von Nr. Inv. 22652 reliefartig herausgearbeitet sind und eingravierte Details aufweisen. Das dichte Fell am Oberkörper des Tieres wird in beiden Fällen als eine dichte kompakte Masse mit Schuppen dargestellt; auf der Brust erkennt man eine Plakette: leer und in der Form eines Naos bei Inv.-Nr. 22651, rechteckig und glatt bei Inv.-Nr. 22652.
Die beiden Paviane sind sehr gut erhalten; die Oberfläche ist leicht abgewetzt, weist aber von der Schnauze bis zu den seitlichen Haarbüscheln, an den Geschlechtsteilen und an den Pfoten noch ausreichend Farbreste auf (vor allem Nr. Inv. 22652).
Der Vergleich mit ähnlichen, in situ auf dem Areal des Tempels des Chons in Karnak gefundenen Pavianen legt die Hypothese nahe, dass diese Exemplare eine hypostatische Gestalt des Gottes  „Chons-in-Theben“ darstellen, eine Gottheit, die zur Zeit des Neuen Reiches einer besonderen Form des Gottes Thot gleichgesetzt wurde, dessen Tiergestalt der Pavian war.