Statuette der Ibis

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Statuette der Ibis
Statuette der Ibis
Saal VI. Carlo-Grassi-Sammlung

Die Statuette stellt einen zusammengekauerten Ibis dar, eine der Gestalten des Gottes  Thot, eine der wichtigsten Gottheiten des ägyptischen Pantheons, dessen Heiligtum sich in der Stadt Hermonopolis Magna in Mittelägypten befand.
Kopf, Schwanz und Pfoten des Tieres sind aus Bronze, der Körper aus stuckiertem und vergoldetem Holz. Besonders kunstfertig die anatomische Wiedergabe des Kopfes mit Intarsien aus Glaspaste für die Augen, wie auch des Schwanzes und des Gefieders. Auch die Pfoten wurden mit großem Geschick überaus realistisch gearbeitet.
Die Statuette sollte die Mumie eines Ibis enthalten. Bei Festen oder Prozessionen trugen die für den Kult zuständigen Priester Statuetten wie diese vom Tempel des Thot nach Hermopolis bis zur nahen heiligen Nekropole von Tuna el-Gebel, wo sie in unterirdischen Gängen untergebracht wurden. Das Brauchtum, als heilig geltende Tiere einzubalsamieren und Votivstatuen herzustellen, war in der Spätzeit überaus populär, obwohl man diesen Brauch schon aus älterer Zeit kannte, und wurde auch unter römischer Herrschaft beibehalten.