Kulthand des Sabazios

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 Kulthand des Sabazios
Kulthand des Sabazios
Saal XV. Antiquarium Romanum, Bronzen, Statuen, Gefäße und Geräte

Diese rechte Hand in segnender Geste, dem so genannten „lateinischen Segensgestus“, assoziiert mit verschiedenen Symbolen, gehört zum Typus der Pantea-Hände, der mit dem Sabazios-Kult zusammenhängt [vgl. Büste des Sabazios] – ein wahres liturgisches Objekt, das man bei Prozessionen auf Stäben trug, in Heiligtümern oder beim häuslichen Kult verwendete. Unterschiedlich disponiert sehen wir eine Schlange, einen Kiefernzapfen, eine Büste des Hermes/Merkur, einen Widderkopf, eine Vase und eine Focaccia, ein kleines Insekt (?); unten gefolgt von einer Waage, einer Schildkröte, einem Frosch, dem geflügelten Stab des Merkur, einer Eidechse. Der Verweis auf Hermes (Büste, Hermesstab, Schildkröte) unterstreicht die Rolle des Sabazios – geboren von Persephone nach der körperlichen Vereinigung mit Zeus in Schlangengestalt – als „Psychopompos“-Gottheit (Seelengeleiter). Die Darstellung der Waage könnte mit dem göttlichen Gericht über die Seelen der Gläubigen in Verbindung gebracht werden, die „gewogen“ (Psicostasia) werden mussten, bevor sie die jenseitige Seligkeit erlangen konnten. Die eschatologische Bedeutung wird noch betont von den anderen Symbolen, die auf Wiedergeburt und Fruchtbarkeit (Kiefernzapfen), Metemorphose (Frosch) und Wiedergeburt (Eidechse) verweisen.