Vatikanische Museen

Diese am 4. April 2013 in den Vatikanischen Museen eingeweihte Installation virtueller Realitäten ist der Rekonstruktion des berühmten Regolini-Galassi-Grabs von Cerveteri (Saal II) gewidmet.
Entwickelt wurde die Installation im Rahmen des europäischen Projekts Etruscanning (Framework Culture 2007), das mit der Erprobung innovativer Techniken befasst ist, die etruskische Grabkontexte digitalisieren und der Öffentlichkeit nahebringen wollen.  
Die monumentale Struktur der Nekropole von Sorbo in Cerveteri, die dem italienischen Denkmalschutz untersteht, ist derzeit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Das virtuell rekonstruierte Ambiente umfasst auch die Grabausstattung, so wie sie sich den Entdeckern darbot. Die Anwendung ermöglicht die genaue Erkundung des Grabes mit den wieder an ihrem ursprünglichen Standort positionierten Grabbeigaben. Ein dynamisches Menü macht die Animation der einzelnen Objekte möglich, die auf einer fiktiven Reise durch Raum und Zeit ihre Geschichte erzählen. Und dazu muss kein Gerät bedient werden – eine einfache Körperbewegung genügt.  
Am Anfang der Erkundung empfangen die Verstorbenen (sie sind die Stimmen, die die Erzählfunktion übernehmen) den Besucher und erzählen ihm, wer sie sind und wo sie sich befinden.
Die eigens komponierte Klanglandschaft verbindet antike Klänge mit zeitgenössischer Musik, wobei jedoch keine philologischen, sondern nur evokative Absichten verfolgt werden.  
Das Projekt Etruscanning ist Frucht der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Experten: Allard Pierson Museum Amsterdam, Koordinator des Projekts; National Museum for Antiquities Leiden, Gallo-Roman Museum Tongeren, Belgien; CNR-ITABC (Nationaler Forschungsrat - Institut für die auf Kulturgüter angewandten Techniken) Rom, Planung und Umsetzung der Anwendung; Gesellschaft Visual Dimension Ename, Belgien, Digitalisierung, Voruntersuchungen, digitale Restaurierung der Grabausstattung. Gesellschaft E.V.O.CA., Software und Musik.