Schwarzfigurige etruskische Amphore des Micali-Malers

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Schwarzfigurige etruskische Amphore des Micali-Malers
Schwarzfigurige etruskische Amphore des Micali-Malers
Schwarzfigurige etruskische Amphore des Micali-Malers
Schwarzfigurige etruskische Amphore des Micali-Malers
Saal IX und X. Guglielmi-Sammlung

Auf dem Bauch dieser Amphore ist eine belebte Kampfszene dargestellt – Iolaos, Athena, Herakles, Kyknos (gefallen), Ares, die Mutter des Kyknos, Phobos und ein geflügelter Dämon (Iris ?) – auch anders interpretiert als Gigantenschlacht, aufgrund der sicheren Identifizierung der Athena und des Herakles. Am Hals wiederholen sich zwei abgewendete Sphinxen.
Das Stück gehört zu der großen Gruppe etruskischer Vasen, die dem Micali-Maler zugeschrieben werden, ein Notname zu Ehren des Gelehrten Giuseppe Micali aus dem 19. Jahrhundert, der  als erster eine beachtliche Serie davon zusammenstellte. Die Amphore ist eines der wenigen Exemplare mit mythologischen Sujets, in denen sich dieser etruskische Maler versuchte, der von der Technik und der Strenge der attischen Meister seiner Zeit zwar weit entfernt zu sein scheint, aber doch davon beeinflusst wird. Die Anatomie wird meist nur angedeutet, die sind Figuren disproportioniert, die Gesten markant, die Räume verengt, mit Figuren, die aus ihnen herauszutreten scheinen, sich zuweilen berührend oder übereinander lagernd. Die Graffiti-Technik, die für die Konturen und Innendetails verwendet wird, verweilt beim ornamentalen Effekt; schnelle, flüssige Pinselstriche verleihen den Figuren eine gewisse Lebendigkeit und Dynamik. Mit seinem originellen und lebhaften  Stil beherrscht dieser vielseitige Künstler das Panorama der etruskischen Kunst der spätarchaischen Zeit.