Rotfiguriger attischer Hydria, der dem Euthymides zugeschrieben wird

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Rotfiguriger attischer Hydria, der dem Euthymides zugeschrieben wird
Rotfiguriger attischer Hydria, der dem Euthymides zugeschrieben wird
Rotfiguriger attischer Hydria, der dem Euthymides zugeschrieben wird
Rotfiguriger attischer Hydria, der dem Euthymides zugeschrieben wird
Saal IX und X. Guglielmi-Sammlung

Dargestellt wird hier der zügellose Ausklang eines Gastmahls, bei dem Weinkonsum, Musik und Tanz jene orgiastischen Züge angenommen haben, die gemeinhin mit dem Begriff Komos definiert werden. Die drei Personen erscheinen, von einem kleinen Umhang abgesehen, in vollkommener Nacktheit; der Kranz aus Weinblättern verweist auf die Welt des Dionysos, wie auch die Assoziierung der Musik mit übermäßigem Weinkonsum. Ein bärtiger Mann gießt Wein aus einer Amphore in eine Skyphos (Trinkschale) von beachtlichen Dimensionen: eine offensichtliche Anspielung auf maßlosen Weingenuss, wie er bei besonders feierlichen Anlässen der Athener wie den Anthesterien (Fest des attischen Festkalenders) und anderen vorkam, aber auch in nicht notwendigerweise rituellen Kontexten.
Die frontale Darstellung des Aulet (Spieler des Blasinstruments Aulos) folgt einem Schema, das – nach Überwindung seiner ursprünglich magischen, dämonischen und Unheil abwehrenden Bedeutung – im Regelsystem der griechischen Vasenmalerei einen besonderen semantischen Wert erhält. Das so herausgestellte Sujet vermittelt intensive Emotionen und stellt einen Dialog mit dem Betrachter her, der so Teil der Darstellung wird.  
Die Hydria wird dem Euthymides zugeschrieben, einem der „Pioniere“ der roten Figuren und Zeitgenossen seines nicht weniger berühmten „Rivalen“ Euphronios.