Porträtkopf eines Kelten

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Porträtkopf eines Kelten
Porträtkopf eines Kelten
Saal V und VI. Architektonische Terrakotta und Votiv-Terrakotta

Dieses Porträt, das frei aus Ton modelliert wurde und nicht gestanzt, gehörte vielleicht zu einer Votiv-Statue. Es weist sehr charakteristische physiognomische Züge auf, die dazu führten, dass man meinte, darin eine unbekannte Persönlichkeit keltischer Herkunft zu erkennen. Zu den Elementen der individuellen Charakterisierung gehören die tiefe Stirn, die abstehenden Ohren, die Falten, der kurze Schnurrbart und die weichen Locken einer dichten Haartracht. In diesem suggestiven Porträt eines „Barbaren“ fließen die Elemente der Porträtmalerei der hochhellenistischen Zeit mit der damaligen mittel-italischen Tradition zusammen, die den individuellen Charakter und eine gewisse Expressivität herausstellen möchte. Als Beispiel kann hier das berühmte bronzene Porträt des „Kapitolinischen Brutus“ mit seinen zusammengepressten Lippen genannt werden, aber auch das gemalte „Porträt“ von Vel Saties im Grab François di Vulci, das ebenfalls die physiognomische Konnotation des Schnurrbarts aufweist.