Aschenurne des Grabes der Ceicna

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 Aschenurne des Grabes der Ceicna
Aschenurne des Grabes der Ceicna
Saal XI und XII. Aschenurne aus hellenistischer Zeit

Die Urne wurde im Sommer 1901 im Innern eines Kammergrabes entdeckt, das insgesamt vier Urnen enthielt, die alle zu männlichen Mitgliedern der Familie Ceicna gehörten (vielleicht drei Brüdern und dem Vater), eine Olla mit Inschriften und Grabbeigaben. Eine Tontafel mit Graffiti-Inschriften und Steine verschlossen den Eingang zum Grab.
Die Urne, eine typisches Fabrikat der Produktion von Chiusi, nahm einen Ehrenplatz ein; sie kann dem Gründer des Hypogäums zugeschrieben werden, an den in der auf das Gehäuse gemalten Inschrift erinnert wird: „Ar(nth) Ceicna Sohn des Anaina“, wobei Anaina der Familienname der Mutter ist, der auf dem Gebiet um Chiusi sehr verbreitet war, vor allem in Castiglion del Lago. Der Familienname Ceicna war zwar auch im nahen Chiusi bekannt, ist aber typisch für Volterra, wo er dann später in „Caecina“ lateinisiert werden sollte, das noch heute in der Toponomastik vorkommt. In der Urne befinden sich die Reste eines eingeäscherten Mannes im Alter von  60-65 Jahren, und vielleicht einer zweiten Person, die 16-25 Jahre alt war.
Der geschickt gefertigte Deckel wurde – wenigstens zum Teil – direkt geformt; das Gehäuse dagegen wurde im Stanzverfahren dekoriert, mit dem Zweikampf von Eteokles und Polyneikes im Beisein von zwei weiblichen Grabdämonen; beide weisen noch eine lebhafte Polychromie auf.