Aschenurne des „Oinomaos-Meisters“

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Aschenurne des „Oinomaos-Meisters“
Aschenurne des „Oinomaos-Meisters“
Saal XI und XII. Aschenurne aus hellenistischer Zeit

Auf dem Deckel ist ein auf einer Kline sitzendes Paar beim ins Jenseits verlagerten Gastmahl dargestellt. Das Hochrelief auf dem Sarg zeigt etruskische Dämonen in einer Episode des griechischen Mythos, der Ermordung des Oinomaos durch Pelops. Oinomaos, König von Pisa in Elis, verlangte von jedem, der um die Hand seiner Tochter Hippodameia anhielt, sich auf ein fatales Wagenrennen von Pisa nach Korinth mit ihm einzulassen, bei dem er sie einholte und tötete, indem er ihnen einen Speer in den Rücken warf. Pelops gelang es schließlich, ihn zu besiegen mit Hilfe der geflügelten Rosse, die ihm Poseidon geschenkt hatte, oder indem er Mirtilos bestach, den Wagenlenker des Oinomaos, der ein Rad des Wagens beschädigte. Oinomaos, in die Knie gegangen, versucht vergeblich, den Stoß abzuwehren, der ihm von Pelops und gleichzeitig von dem geflügelten weiblichen Dämon zugefügt wird. Hippodameia flieht erschrocken, während die gestürzten Pferde die Anwesenden mit sich reißen. An den Seiten des Sarges sind weitere zwei geflügelte weibliche Dämonen dargestellt.  
Die Urne wird dem „Oinomaos-Meisters“ zugeschrieben, einem Künstler, der hauptsächlich der Gegend um Volterra zugeordnet wird. Die 1516 gefundene Urne wurde 1772 Clemens XIV. zum Geschenk gemacht.