Apollo vom Belvedere

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Apollo vom Belvedere
Apollo vom Belvedere
Cortile Ottagono

Die Statue wurde 1489 in Rom in den Ruinen einer antiken Domus auf dem Viminal-Hügel entdeckt und von Kardinal Giuliano della Rovere erworben. Als er Papst wurde - Julius II. (1503-1513) -, ließ er die Skulptur in den Vatikan bringen, wo sie seit 1508 im Belvedere bezeugt ist. Damals muss der Apollo unversehrt gewesen sein, es fehlten nur die linke Hand und die Finger der rechten Hand. 1532 bis 1533 wurde er von Giovannangelo Montorsoli restauriert, der den linken Arm vervollständigte, den rechten Unterarm ersetzte und die Spitze des Baumstammes, auf dem der neue Arm ruhte, integrierte.
Der Gott Apollo hat gerade einen Pfeil mit seinem Bogen abgeschossen, den er ursprünglich in der linken Hand gehalten haben muss. Die Statue stammt aus einer Werkstatt, die in den ersten Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts n. Chr. in Rom tätig war und ein bronzenes Meisterwerk kopierte, das um 330 v. Chr. in Griechenland angefertigt wurde. Man nimmt an, dass es von einem der berühmtesten Künstler der damaligen Zeit stammte: dem Athener Bildhauer Leochares, der auch für seine Arbeit am Mausoleum von Halikarnassos bekannt ist, das prächtige Grabmal von Mausolus, dem persischen  Satrapen und Kleinköng von Karien, das als eines der Sieben Weltwunder der Antike gilt.
Große strukturelle Probleme, die im Dezember 2019 auftraten, machten eine Restaurierung erforderlich. Dabei wurde eine im Sockel verankerte hintere Stütze aus Kohlefaser eingesetzt: eine Lösung, die bereits von Antonio Canova gewählt worden war, als die Statue 1816 aus Paris zurückkehrte. Die jüngste Restaurierung bot die Gelegenheit, die linke Hand - Arbeit von Restaurator Montorsoli - mit einem Abguss der „Hand von Baia“ zu ersetzen: das Fragment einer Gipskopie, die in römischer Zeit von der ursprünglich griechischen Statue angefertigt wurde.
Der Apollo, der seit seiner Aufstellung im Belvedere viel bewundert wird, verdankt seinen Ruhm den inspirierenden Seiten, die Johann Joachim Winckelmann über „das höchste Ideal der Kunst unter allen uns erhaltenen antiken Werken“ schrieb, das er als einen erhabenen Ausdruck der griechischen Kunst betrachtete.