Statue des Guten Hirten

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Statue des Guten Hirten
Statue des Guten Hirten
Der Gute Hirte und Jona

Das  „Hirten”-Thema ist eines der emblematischsten Themen der frühchristlichen Kunst, und die kleine Statue aus dem  Museo Pio Cristiano  – die Neubearbeitung (18. Jh.) eines Sarkophag-Fragments – ist zweifellos eine der berühmtesten und beredtsten Umsetzungen dieses Themas. Das Bild des „Kriophoros”-Hirten, der einen Widder oder ein Lamm auf den Schultern trägt, ist eine Ikonographie, die – als Darstellung eines opfernden Gläubigen, und später als Allegorie der „Philanthropie” – in der klassischen Kunst verwurzelt ist. Das Bild, das zunächst vor allem in der Form von idyllischen Hirtenszenen mit Anspielung auf die jenseitigen Seligkeiten in die Grabkunst einfließen konnte, wurde später von den Christen übernommen, nun auf Christus, den „Guten Hirten” (Joh 10,11), und das Gleichnis vom verlorenen Schaf bezogen (Mt 18,12-14; Lk 15,4-7): mit ihren für die ältesten Christus-Ikonographien typisch schönen, „apollinischen” Zügen ist die kleine Statue im Museo Pio Cristiano zweifellos ein Zeugnis für diese semantische Entwicklung.