Fotothek
Die Fotothek der Vatikanischen Museen ist mit der Konservierung, dem Schutz, der Verwertung und dem Studium ihres des historischen Fotobestands befasst. Darüber hinaus bietet sie auch Beratungsdienste und historisch-technische Informationen an und ist Benutzern bei ihren ikonographischen Studien behilflich.
Der Bestand der Fotothek umfasst nicht nur die zu den Museumssammlungen gehörenden Fonds, sondern auch zahlreiche Fotoaufnahmen, auf denen nicht nur römische Veduten, Landschaften, Städte, Palazzi und Monumente dargestellt sind, sondern auch andere Städte in Italien und im Ausland.
Derzeit beläuft sich der photographische Bestand auf ca. 400.000 Positive, 350.000 original Schwarz-Weiß-Negative, darunter mehr als 50.000 fotografische Glasplatten, die die Gesamtheit der außergewöhnlichen historischen Fonds ausmachen. Mit seinen 15.700 Fotoplatten ist hier vor allem der Romualdo-Moscioni-Fonds (1849-1925) erwähnenswert. Erworben wurde der Bestand in den frühen 1930er Jahren: Besonders hervorzuheben ist die Fotokampagne Apulia Monumentale, die zwischen November 1891 und Sommer 1892 im Auftrag des damaligen Bildungsministeriums die romanischen Denkmäler Apuliens, Kampaniens und der Basilikata fotografisch dokumentierte.
Im Laufe der Zeit kamen noch andere Bestände hinzu: die Fonds Anderson, Faraglia, Felici und Brogi. Nennenswert ist hier vor allem der Anderson-Fonds Sixtinische Kapelle Jüngstes Gericht und Paulinische Kapelle (Fotokampagnen von Domenico Anderson aus den Jahren 1932-34).
Inzwischen wurden auch die folgenden Fonds geschaffen: Rom Kirchen, Basiliken, Ausgrabungen, Paläste, Villen, Museen, Plätze und Brunnen, Straßen und Gassen.
Bedeutend ist auch das Fotomaterial, das Werke und Artefakte betrifft, die aus italienischen und ausländischen Privatsammlungen stammen, sowie der „Fondo SCV Avvenimenti“. Letzterer umfasst eine umfangreiche Dokumentation zur Tätigkeit der Museen, sowie die Rubriken Päpste und Ausstellungen.
Erwähnenswert ist auch der Ferper-Fonds: Er wurde nach dem Arzt Ferdinando Perez benannt, der die bedeutendsten Gemälde in den namhaftesten italienischen und europäischen Museen fotografiert hat, wobei er Streiflicht und ein von ihm erfundenes Instrument verwendete: das Pinakoskop (heute binokulares Mikroskop).
Erst unlängst hat die Fotothek den Busiri-Vici-Fonds des Architekten und Kunsthistorikers Andrea Busiri Vici (1903-1989) erworben: Die Motive betreffen vor allem die Malerei vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Geschichte des Sammlerwesens, Kunst-, Landschafts- und Architektur-Geschichte. In den letzten Jahren hat das Amt das Projekt zur Digitalisierung des Glasplatten-Bestands koordiniert: Dank der Katalogisierungsarbeiten sind im Online-Katalog der Fotothek über 10.500 katalogisierte Platten verfügbar, deren Zahl stetig wächst. Im selben Bereich sind auch die ersten digitalen Ausstellungen auf der Website der Vatikanischen Museen zugänglich: „Raffaello in Vaticano. La memoria fotografica del divin pittore tra fine ‘800 e primo ‘900“ [Raffael im Vatikan. Das fotografische Gedächtnis des göttlichen Malers zwischen Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts] und „L’Apulia Monumentale di Romualdo Moscioni. L’uso della fotografia come documento nell’Italia post-unitaria“ [Das monumentale Apulien von Romualdo Moscioni. Der Einsatz der Fotografie als Dokument im Italien nach der Vereinigung].
Die Fotothek arbeitet mit vielen Institutionen und Organen zusammen: der Apostolischen Vatikanischen Bibliothek, dem L'Osservatore Romano, dem Vatikanischen Fernsehzentrum, dem ICCD (Zentralinstitut für Katalogisierung und die Dokumentation), dem Zentralinstitut für Grafik, dem Fotoarchiv der Stadt Rom, dem Kunsthistorischen Institut Florenz und der American Academy Rom. Die Fotothek kann vom internen Personal der Museen und von externen Antragstellern konsultiert werden.
Diese haben nach Terminvereinbarung die Möglichkeit, die Suchmaschinen und das Fotomaterial der Fotothek zu nutzen. Aus organisatorischen Gründen wird empfohlen, die Fotothek so früh wie möglich wegen eines Termins zu kontaktieren und dabei anzugeben, welcher Bestand der Fotothek aus welchem Grund eingesehen werden soll.
Studenten und Doktoranden müssen ein Empfehlungsschreiben vorlegen, das die Unterschrift ihres Dozenten trägt.
Personal:
Paola Di Giammaria, Verantwortliche Leiterin
Francesca Martusciello
Kontakt:
fototeca.musei@scv.va
+39 06 69864169