Konferenz „Ein Jahrhundert nach der Vatikanischen Missionsausstellung, Wendepunkt einer glokalen Welt (1925-2025)“
IULM-Universität | Päpstliche Universität Urbaniana | Vatikanische Museen
„Ein Jahrhundert nach der Vatikanischen Missionsausstellung – Wendepunkt einer glokalen Welt (1925–2025)“: so lautet der Titel der internationalen Konferenz, die am 5. November an der Universität IULM im Palazzo Cipolla, am 6. November an der Päpstlichen Universität Urbaniana (Vormittags) und am Nachmittag in den Vatikanischen Museen. Anlass ist der 100. Jahrestag dieser historischen Initiative von Papst Pius XI.
Im Jahr 1925, anlässlich des Heiligen Jahres, wollte der Papst im Vatikan eine Weltmissionsausstellung organisieren. Ziel dieser Ausstellung war es, die weltweite Verbreitung der katholischen Missionen zu veranschaulichen und zugleich die kulturellen, künstlerischen und spirituellen Traditionen der verschiedenen Völker bekannt zu machen. Die Ausstellung, die am 24. Dezember 1924 eröffnet und am 9. Januar 1926 abgeschlossen wurde, zog über eine Million Besucher an und war bei Publikum und Kritik ein großer Erfolg. Mehr als 100.000 ausgestellte Werke aus aller Welt wurden in 26 eigens errichteten Pavillons ausgestellt. Der Erfolg der Initiative veranlasste Pius XI., am 12. November 1926 das Vatikanische Ethnologische Museum zu gründen und dessen Leitung Pater Wilhelm Schmidt SVD (1868–1954) anzuvertrauen, einem bekannten Ethnologen, der bereits die Organisation der Weltausstellung übernommen hatte. Im darauffolgenden Jahr, am 21. Dezember 1927, konnte im Lateran das Ethnologische Museum eröffnet werden, das etwa 80.000 Kunstwerke übernahm, die Teil der Weltmissionsausstellung waren und diesem außergewöhnlichen Erbe von Objekten und Zeugnissen aus aller Welt so neues Leben einhauchte. Heute lebt das Erbe dieses Museums im Ethnologischen Museum Anima Mundi weiter, das in Gestaltung und Auswahl der ausgestellten Werke vollständig erneuert wurde.
Nach einem Jahrhundert möchte die Tagung den Wert jenes Ereignisses neu erschließen, das einen Wendepunkt in der Haltung der Kirche gegenüber den Kulturen der Welt darstellte. Veranstaltet wird sie von der Päpstlichen Universität Urbaniana – Fakultät für Missionswissenschaft, der Universität IULM, den Vatikanischen Museen und dem Päpstlichen Komitee für Geschichtswissenschaften. An dem Treffen werden italienische und internationale Fachleute teilnehmen, und es wird eine wichtige Gelegenheit sein, über die missionarische Tätigkeit im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts nachzudenken. Zugleich bietet es auch die Möglichkeit, die außergewöhnliche Bedeutung der Ausstellung von 1925 hervorzuheben und die entscheidende Rolle zu würdigen, die sie bei der Entstehung der späteren ethnologischen Sammlung der Vatikanischen Museen spielte.
Den Abschluss des Treffens bildet ein Rundgang durch das Ethnologische Museum Anima Mundi, das sich als ein Ort präsentiert, der sich fortwährend erneuert und weiterentwickelt.

