Der Vatikan zeigt die Nekropole an der Triumphalis
Der Vatikan zeigt die Nekropole an der Triumphalis

Der Vatikan zeigt die Nekropole an der Triumphalis

11. Dezember 2013
Nekropole an der Via Triumphalis

Für die Öffentlichkeit wieder zugänglich – erweitert, mit Gehwegen sowie didaktischen Multimedia-Anlagen umstrukturiert und museumsgerecht gemacht – ist die archäologische Stätte des Gräberareals aus der Römerzeit, das sich unter dem gesamten Vatikanischen Hügel erstreckte. Ab dem neuen Jahr wird es möglich sein, die Totenstadt in Begleitung eines erfahrenen mehrsprachigen Führers zu besichtigen, vorbei an kleinen Mausoleen, Sarkophagen mit feinen Gravuren, Statuen, Stuckverzierungen, Mosaiken, Fresken und Basreliefs mit Inschriften, die uns das Leben jener Menschen erzählen, die an den Hängen dieses antiken Hügels ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Die Vatikanischen Museen geben bekannt, dass das erweiterte archäologische Areal der Nekropole an der Via Triumphalis, das nun um eine neue Besichtigungsroute und eine innovative museumsgerechte Gestaltung bereichert wurde, ab Mittwoch, dem 11. Dezember 2013, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.

Dank einer zwischen 2009 und 2011 im zentralen, heute sichtbaren Bereich der Nekropole vorgenommenen Ausgrabung unter Leitung der Abteilung für griechische und römische Kunst der Vatikanischen Museen konnten die bisher getrennten Sektoren "Autoparco" (Ausgrabungen 1956-1958) und "Santa Rosa" (Ausgrabungen 2003) miteinander verbunden werden.

Gleichzeitig wurde die Registrierung und Katalogisierung des Materials vorgenommen, das man bei den verschiedenen – in der Vergangenheit wie auch in jüngerer Zeit erfolgten – Ausgrabungskampagnen gefunden hat. Während der Dauer der Arbeiten zur Eröffnungsvorbereitung blieb das gesamte archäologische Areal jedoch für Studienzwecke geöffnet. Dass diese umfassenden Arbeiten möglich waren, verdanken wir der großzügigen Unterstützung des „Canada Chapters" der „Patrons of the Arts" in den Vatikanischen Museen. Diese Sponsoren-Vereinigung hat nicht nur die letzten Ausgrabungen finanziert, sondern auch die Anlegung neuer Gehwege, weitere Schaukästen, sowie die innovative didaktische Anlage. So stehen den Besuchern nun an elf verschiedenen Stellen Touchscreen-Monitore zur Verfügung, die mittels virtueller Rekonstruktionen und Info-Tafeln über die Bestattungen den gesamten Ausgrabungsbereich, und besonders den jeweiligen Abschnitt, in dem sie sich befinden, veranschaulichen. Die didaktische Anlage verfügt auch über Info-Tafeln und zwei Filme, einen mit 3D-Rekonstruktionen und eine Geschichts-Doku.

Die neue Besichtigungsroute führt den Besucher durch die Ruinen der Nekropole. Auf diese Weise kann er die Totenstadt nicht nur in ihrer Gesamtheit besichtigen, sondern aus nächster Nähe auch die zahlreichen Dekorationen bewundern: die Marmorarbeiten, Mosaike, Stuckarbeiten und Fresken, die dank der jüngsten Restaurierungsarbeiten wieder im alten Glanz erstrahlen. Zu den bedeutendsten Attraktionen gehört der bei den Ausgrabungen freigelegte Leichenverbrennungsplatz (ustrinum), den man in Anlagen dieser Art nur selten findet. Die zwei neuen, thematisch gestalteten Schaukästen sind den Geräten gewidmet, die für die Bestattungsriten benutzt wurden, den persönlichen Gegenständen der Verstorbenen und den jeweiligen Vorbereitungspraktiken für die Feuer- oder Erdbestattungen. Ein dritter neuer Schaukasten veranschaulicht die Ausgrabungen von 2009-2011 nach der Stratigraphie-Methode und liefert damit einen wahren synthetischen 'Abriss' des Ausgrabungsbereichs. Zur Ergänzung und Aufwertung des museumsgerecht gestalteten Areals wurden entlang der Besichtigungsroute noch weitere Fundstücke ausgestellt. Diese stammen aus Abschnitten in unmittelbarer Nähe der Nekropole, die nicht mehr sichtbar (Annona-Sektor) oder normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind (Galea-Sektor).

Zur Bestätigung der Bereitschaft, diese archäologische Stätte als ein wahres Forschungslabor zu betrachten, sollten auch die noch laufenden Nachforschungen und wissenschaftlichen Untersuchungen erwähnt werden – beispielsweise die Georadar-Messungen und die anthropologischen Analysen. Die diesbezüglichen Untersuchungen der Feuerbestattungen hat Prof. Henri Duday von der Universität Bordeaux in Zusammenarbeit mit der „Ecole Française de Rome" durchgeführt; die Erdbestattungen wurden von der römische Aufsichtsbehörde für archäologische Güter unter Leitung von Dott.ssa Paola Catalano untersucht.

 

 

DIE GESCHICHTE DER AUSGRABUNGEN IM ÜBERBLICK...