Chinesische Webstoffe: Geschichte und Restaurierung eines Kesi-Gewebes von 1852
Chinesische Webstoffe: Geschichte und Restaurierung eines Kesi-Gewebes von 1852

Chinesische Webstoffe: Geschichte und Restaurierung eines Kesi-Gewebes von 1852

Donnerstag 20. Oktober 2022 – 16:00 Uhr
Konferenzsaal der Vatikanischen Museen – in Präsenz und im Livestream

Die nächste Ausgabe der Veranstaltungsreihe Donnerstag der Museen am 20. Oktober führt uns auf den Spuren der Geschichte – und der jüngsten komplexen Restaurierung – eines der Meisterwerke des Vatikanischen Völkerkundemuseums Anima Mundi in den Fernen Osten: eines antiken Einrichtungsgewebes aus Kesi-Seide (1852 - Qing-Dynastie), das Papst Pius XI. aus Anlass der vatikanischen Missionsausstellung (1925) von der Apostolischen Delegation in Peking zum Geschenk gemacht wurde.

Der außergewöhnliche bestickte Seidenstoff mit den imposanten Maßen von 475 x 300 cm wird von einer umfangreichen polychromen Dekoration umrahmt, die die klassische chinesische Ikonographie darstellt. In der Mitte ist mit Tinte ein langer Text in klassischem Chinesisch eingraviert, den der Schwiegervater des Beamten Liu Puquan im literarischen Prosa-Stil Pianwen verfasst hat, um die Taten und Tugenden des ehrwürdigen Alten zu würdigen.
Kesi - ein kostbarer Stoff aus der kaiserlichen Manufaktur - gilt als Inbegriff der traditionellen chinesischen Seidenwebkunst und wurde 2009 in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen.

Die Konferenz wird auch die heiklen Restaurierungsarbeiten eingehend illustrieren, denen das kostbare Artefakt sieben Jahre lang in der Restaurierungswerkstatt für Kunstwerke aus verschiedenen Materialien der Museen des Papstes unterzogen wurde. Dabei wurde unter Berücksichtigung der ursprünglichen Manufaktur eine aufwendige Restaurierung und Konsolidierung des Gewebes durchgeführt.
Nach der Begrüßung und Einführung durch die Direktorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta, wird der Kurator des Völkerkundemuseums Anima Mundi, P. Nicola Mapelli, Stefania Pandozy und Martina Brunori, Leiterin bzw. Restauratorin der Restaurierungswerkstatt für Kunstwerke aus verschiedenen Materialien, das Wort erteilen. Danach werden Nadia Fiussello, Assistentin der ethnologischen Abteilung, und abschließend noch der Leiter des Kabinetts für wissenschaftliche Forschungen zu Kulturgütern, Ulderico Santamaria, zu Wort kommen.