Die Rückkehr der Persephone
Die Rückkehr der Persephone

Die Rückkehr der Persephone

Restaurierung der Kopie des verlorenen Campanari-Grabes von Vulci abgeschlossen

Donnerstag 10. April 2025 – 16:00 Uhr
Konferenzsaal der Vatikanischen Museen – in Präsenz und im Livestream

Der erste diesjährige Termin der Veranstaltungsreihe Donnerstag der Museen ist der Vorstellung des Restaurierungsprojekts der Kopie des Campanari-Grabes von Vulci gewidmet. Nach etwa 75 Jahren kann das außergewöhnliche Zeugnis der hochhellenistischen Malerei von Vulci, das unmittelbar nach seiner Entdeckung durch den missglückten Versuch, die Wandmalereien zu entfernen, vollständig zerstört wurde, in der Dauerausstellung des Museo Gregoriano Etrusco bewundert werden.
Das Grab Campanari, das auf Ende des 4./3. Jahrhunderts v. Chr. zurückgeht, wurde 1833 von Secondiano Campanari entdeckt, dem es auch seinen Namen verdankt. Vom Grabinneren ist nur noch eine originalgetreue Kopie des Malers und Archäologen Carlo Ruspi erhalten, die Hades und Persephone zeigt. Vom restlichen Gemäldezyklus des etruskischen Grabmals sind nur noch Zeichnungen geblieben.
Carlo Ruspi wollte die Zeugnisse der etruskischen Malerei, die ab den 1820er Jahren in Tarquinia und später in Vulci entdeckt wurden, für zukünftige Generationen dokumentieren und bewahren. Dieser Künstler-Archäologe – wie er sich selbst nannte – hat mit diesem Zyklus von Reproduktionen, die noch heute im Museo Gregoriano Etrusco aufbewahrt werden, nicht nur seinen Namen verewigt, sondern auch die Faksimile-Saison eingeläutet.

In den Sammlungen des dem etruskischen Altertum gewidmeten Museo Gregoriano Etrusco sind noch heute die vollständigen Reproduktionen von sechs etruskischen Gräbern erhalten, die Teilreproduktion des Campanari-Grabes von Vulci und die Kopie des vollständigen Gemäldezyklus des 1857 entdeckten François-Grabes von Vulci, den der Künstler 1862 – ein Jahr vor seinem Tod – geschaffen hat. Die wertvollen Faksimiles, die allesamt mit Temperafarbe auf Papier ausgeführt wurden, waren über ein Jahrhundert lang wertvoller Bestandteil der vatikanischen Sammlung – bis sie in den frühen 1950er Jahren wegen ihrer großen dokumentarischen Bedeutung eingelagert wurden. Die Reproduktionen zeigen Gemälde, die inzwischen verloren gegangen oder beschädigt worden sind.

Das sorgfältig restaurierte, auf einem Isolierung und Schutz gewährleistenden Ständer montierte Tafelbild mit Hades und Persephone, wurde nun als Pilotprojekt im Bereich Konservierung und Museografie wieder für die Besucher zugänglich gemacht. Ziel ist es, durch die Ruspi-Kopien auch andere wertvolle Reproduktionen von Gemälden zu retten, und dem Museo Gregoriano Etrusco so eines seiner ursprünglichen Markenzeichen zurückzugeben.
Die Veranstaltung wird von der Direktorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta, eröffnet. Zu Wort kommen Maurizio Sannibale, Kurator der Abteilung für Etruskisch-Italische Altertümer, Chiara Fornaciari da Passano, Leiterin der Restaurierungswerkstatt für Papierkunst, Flavia Serena di Lapigio, Restauratorin in der Restaurierungswerkstatt für Kunstwerke aus verschiedenen Materialien, und Marco Innocenzi, Restaurator im Restaurierungslabor für Gemälde und Objekte aus Holz.
Dank der Synergie und des multidisziplinären Ansatzes der verschiedenen Labors der Vatikanischen Museen, von denen jedes einen entscheidenden Beitrag zum Endergebnis geleistet hat, konnte eine hervorragende Rekonstruktion des etruskischen Grabes erstellt werden.
Nach der Konferenz steht ein Besuch des Museo Gregoriano Etrusco auf dem Programm, wo das Konservierungsprojekt vorgestellt wird.